Re: [ox] GPL-Gesellschaft kapitalismuskompatibel?
- From: Stefan Meretz <stefan.meretz hbv.org>
- Date: Sun, 04 Jun 2000 18:55:44 +0100
Hi Christoph,
Christoph Reuss schrieb:
Bestimmtheit l?sen, man kann raus gehen, die imho einzig ad?quate
M?glichkeit (was die freie Sw-Bewegung getan hat).
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Sind die FS-Programmierer wirklich "aus der Mühle rausgegangen" ?
Jein. Als Hersteller/innen Freier Software ja. Sonst nein.
Ich dachte sie programmieren die FS in ihrer Freizeit und verdienen aber
ihre Brötchen *in* der "Mühle" -- d.h. sie stehen mit einem Fuss in der
Mühle (und das ist eine "conditio sine qua non"!).
Ja, ist doch logisch. Niemand (so gut wie...) kann ohne Geld mehr sein
Dasein fristen, das ist ja das totalitäre des Kapitalismus. Die
FS-Bewegung _ist_ ja nicht die neue Gesellschaft, sie hat nur
_keimförmig_ gezeigt, dass man aus der Wertmühle rausgehen muss, um
etwas wirklich Neues zu schaffen. Partiell, na klar, aber das ist in der
Totalität des Geldes etwas Ungeheures.
Wie kann man *ausser*halb der Mühle seine Brötchen verdienen ?
Ich sags mal so: Die Tatsache, dass Menschen sich ihre Broetchen, sprich
ihr Leben, ueberhaupt *verdienen* muessen, ist eine groteske
Unverschaemtheit (die allerdings alle Welt voellig normal findet).
Dahinter steckt die Vermutung, dass man Menschen zur Arbeit zwingen
muss, sonst wuerden sie nix tun (Wer nicht arbeitet, soll nicht essen).
Auch hier hat die FS-Bewegung gezeigt, dass dem so nicht ist. Also:
Ausserhalb gibt's nichts zu *verdienen*, da gibt's nur Selbstentfaltung
und Leben - und wenn *Brötchen* ein allgemeines Bedürfnis sind, dann
wird's dafuer eine allgemeine Loesung geben.
(Die Brötchen werden mit dem Mehl aus der Mühle gebacken ;-})
... deren Konstruktion aber unter der GPL steht und von Menschen
betrieben wird, die das - genau das - cool finden.
Ciao,
Stefan
--
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