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Re: Re [ox] "GPL-Gesellschaft" oder was?





Hallo Thomas und alle,

On Sun, 1 Oct 2000, Thomas Kalka wrote:


Meyersche Taschenlexikon:

  Jede menschl. G. wird durch ihr 
  Wirtschaftssystem und ihre polit.-staatl. 
  Ordnungsverhältnisse geprägt. [...] Jedes 
  etablierte G.system besitzt ein relativ 
  dauerhaftes inneres Gefüge (Gesellschafts- 
  struktur bzw. Sozialstruktur), das sich aus der 
  Gesamtheit der gesellschaftl. Elemente 
  (Individuen, Gruppen, Institutionen) 
  zusammensetzt und durch deren sinnvolle 
  Zuordnung und die damit verbundenen Normen, 
  Handlungsmuster und Wertvorstellungen 
  gekennzeichnet ist. Von der Soziologie werden 
  grundsätzl. die noch bei Naturvölkern zu 
  beobachtende genossenschaftl. Gesellschaftsform, 
  bei der zw. den verschiedenen Individuen und 
  G.gruppen die Macht ausgewogen verteilt ist, und 
  die herrschaftl. Gesellschaftsform 
  unterschieden. Letztere zeichnet sich durch v. 
  a. auf Grund gesellschaftl. Arbeitsteilung 
  entstandene Ungleichheit der G.mitglieder sowie 
  damit verbundene unterschiedl. Macht- bzw. 
  Abhängigkeitsverteilung aus und ist v. a. für 
  die moderne Ind.gesellschaft kennzeichnend. 
  
Das wichtigste Charakteristikum einer Gesellschaft 
scheinen mir die Verhältnisse der Individuen zur
Macht, d.h. die Herrschaftsverhältnisse zu sein.
War es nicht ein Hauptanliegen Marx die Beziehungen
zwischen Ökonomie und Herrschaft offenzulegen ?

 
In der Gesellschafts-Definition des Meyer Taschenlexikon
steht es versteckt drin: 

... auf Grund gesellschaftl. Arbeitsteilung
    entstandene Ungleichheit der G.mitglieder ...
 
Also: Eine auf bestimmter Arbeitsteilung
beruhende Wirtschaft bringt eine entsprechende Hirachie in der
Gesellschaft mit sich.

Ausserdem sollte man bei den in buergerlichen (in allen) Gesellschaften
enstandenen Definitionen (von Geschichte, von Gesellschaft.. )  
mitberuecksichtigen, dass sie auch nicht zu systemumgestaltend wirken
wollen und koennen.
Das liegt ja nahe, und ist keinem Konzern-Vorstand (z.B. der Verlage) oder
anderen hochdotieren und gutverdienenden Gremien zu verdenken.
Nun kann man erwidern: Mein materialistisches Welt-und Geschichtsbild
kommt auch von den Verhaeltnissen, in denen ich stecke und ist 
somit mit Vorsicht zu geniessen, d.h. nicht objektiv.
Der Einwand ist richtig: Das Sein bestimmt halt das Bewusstsein. 


Soweit mal, liebe Gruesse,
			  Bernd



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