[ox] Re: Übergang in die GPL-Gesellschaft
- From: Thomas Uwe Gruettmueller <sloyment gmx.net>
- Date: Sun, 8 Oct 2000 21:55:52 +0200
Hallo, Lutz!
On Fre, 06 Okt 2000, LutzH wrote:
On Thu, Oct 05, 2000 at 06:05:50PM [PHONE NUMBER REMOVED], Thomas Uwe Gruettmueller wrote:
Das ist nicht nur so ähnlich, das ist es exakt, jedenfalls bei Debian
Gnu/Linux: Debian entwirft die CDs und stellt die Images bereit.
Herstellen kann die Dinger dann aber wer will (z.B. Linuxland).
Nein, das ist nicht exakt das gleiche. Bei Debian-GNU/Linux [...] liegt das
Produkt, nämlich die Daten, bereits im Endzustand vor. Ich muss es mir
nur noch, in welcher Form auch immer, besorgen.
Erklär mal bitte mir als jemandem, der nur an das glaubt, was er anfassen
und sehen kann, was "Daten" sind, sowie, ob und ggf. warum sie existieren.
Sofern ich eine Netzuzugang habe,
brauche ich _keine_ zusätzliche Peripherie, noch nicht einmal einen
CD-Brenner mehr, um Debian-GNU/Linux zu installieren.
"Debian ist wie ein Baukasten. Sie können alles Mögliche erschaffen" (Debian
Gnu/Linux Guide, S.22).
Ich sehe das so: Wenn du Debian übers Netz installierst, ist der Datenträger,
von dem du installierst, der Server. Er stellt ein Exemplar des "Baukastens"
dar. Dieses ist nicht dein eigenes. Du bekommst es nur leihweise, hast aber
das Recht, dir dein eigenes Exemplar selbst anzufertigen, was u.a. auch deine
Festplatte sein kann, und was beim Installieren auch teilweise geschieht. Bei
den Images ist der Konstruktuionsplan dahingehend erweitert, daß eine
Fertigung des Baukastens als Massenartikel möglich wird.
Ich halte das ganze für ein philosophisches Problem. Vermutlich sogar ein auf
die deutsche Sprache begrenztes. Das gemeinsame Vorhandensein von
Konstruktionsplan und materieller Ausführung bei Soft- *und* Hardware ist
aber wesentlicher Bestandteil meiner Argumentation bezüglich der Übertragung
auf Hardware. Bei Büchern klappt das doch auch (gerade so noch): Ein Buch ist
etwas gedrucktes, eingebundenes. Kein Mensch würde eine PS-Datei als
"fertiges Buch" bezeichnen, oder etwa doch? Für mich zumindest ist das
allenfalls eine druckfähige Vorlage.
Da die Diskussion zu diesem rein philosophischen Thema nun schon Monate
andauert, und ich das ganze für nicht sehr produktiv halte, habe ich die
entsprechenden Abschnitte deiner letzten Mail gerade eben an die
englischsprachige Oekonux-Liste geforwardet. Bitte überprüf die Übersetzung
sicherheitshalber noch mal selbst.
Zum Rest der Mail (Bürgergeld usw.) später...
Tschüß,
Thomas
}:o{#
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