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RE: [ox] Berliner Tafel ein Freies Projekt?



Stefan Merten wrote:

In der Berliner Obdachlosenzeitung bin ich (mal wieder) auf die
"Berliner Tafel e.V." aufmerksam geworden. Das ist ein Verein, der
nicht mehr verkäufliche, aber noch genießbare Lebensmittel bei
Großverbrauchern bzw. dem Handel als Spende akquiriert und diese dann
an verschiedene Einrichtungen in Berlin weiterverteilt. Die Sponsoren
können sich dann mit einem Logo schmücken und damit ihren sozialen
Anspruch (verkaufsfördernd) dokumentieren. Ähnliche Projekte gibt es
wohl auch in anderen Städten.

Dass selbstverwaltete Projekte, die fuer sich in Anspruch nehmen so ganze
Gesellschaften zu veraendern (ich bezweifle, dass die Tafel das tut) am Ende
auf das Verteilen von Almosen hinauslaufen erscheint mir in der Tat
konsequent.

Engagement ihrer Mitglieder (ohne Innen ;-) ) getragen als durch
Lohnarbeit. So gesehen wäre das dann schon eine Tätigkeit aus
Selbstentfaltung von den Vereinsmitgliedern. Zumindest der Kernbereich
der Tätigkeit des Vereins wäre dann also jenseits der
Verwertungslogik.

So stelle ich mir eine liberalistische Gesellschaft vor. Die Mitglieder
verteilen in Eigen- und Buergerarbeit die Almosen unter denen, die leider
durch den Rost gefallen sind. Aus meiner Sicht keine sehr fortschrittliche
Perspektive. Da bleibe ich lieber bei der ganz altmodischen
gewerkschaftlichen Interessensvertretung. Ohne mir ueber deren momentane
Schlagkraft allzugrosse Illusionen zu machen.

Markus


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http://www.oekonux.de/



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