Re: [ox] Autorenverguetung
- From: Thomas Uwe Gruettmueller <sloyment gmx.net>
- Date: Mon, 11 Dec 2000 02:21:14 +0100
On Son, 10 Dez 2000, RalfKrae aol.com wrote:
Hallo,
Stefan M. schrieb
Ich fände es durchaus einen Beitrag zum Menschsein, wenn dieser
Gedanke "Geldkriegen == Anerkennung (und sonst gibt's nix)" aus
den Köpfen langsam mal wieder verschwinden würde.
"Sonst gibt es nix" muss ja keineswegs sein. Aber solange man zum
Leben Geld braucht und Leute nicht nur nebenbei, sondern als ihre
Hauptbeschäftigung, also so, dass sie keiner anderen hinlänglichen
Erwerbstätigkeit nachgehen können, bestimmte gesellschaftlich
nachgefragte Produkte herstellen, seien es nun materielle oder
immaterielle, bin ich schon sehr dafür, dass die Anerkennung der
Gesellschaft dafür auch finanziell ausfällt.
OK. Es gibt aber grundsätzlich zwei Arten, auf die eine finanzielle
Unterstützung erfolgen kann:
1. Der Produzent produziert auf Verdacht und ohne gesicherte
finanzielle Versorgung. Sollte das Produkt nützlich
sein, geht der Nutzer ihm gegenüber eine Schuld ein und muß
bezahlen. Will jedoch keiner das Produkt haben, bekommt der
Produzent auch kein Geld.
2. Der Produzent produziert erst dann, wenn er bereits ausreichend
versorgt ist. Seine Produkte stellt er der Allgemeinheit zur
Verfügung, ohne daß dieser daraus ihm gegenüber eine Schuld
erwächst.
Modell 1 ist der Normalfall bei proprietären Produkten, Modell 2
hingegen liegt bei Freier Software vor.
Wie du selbst feststellst, ist heute nicht jeder bereits vor der
Arbeit ausreichend versorgt. Das heißt aber nicht, daß Modell 2
grundsätzlich falsch ist und man auf Modell 1 zurückfallen sollte. Im
Gegenteil, man sollte sich überlegen, was nötig ist, damit jeder nach
Modell 2 vorgehen kann.
Tschüß,
Thomas
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