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[ox] Re: Wissenschaft, Arbeit, Existenzgeld



On Mon, Jan 08, 2001 at 12:57:35PM -0500, Horibbeck aol.com wrote:
  >>genial! das Entscheidende ist ist die BEDINGUNGSLOSIGKEIT :-))))) 
Aber nicht die der Auszahlung des existenzsichernden Geldes nicht nur an 
Arbeitslose, sondern auch an Arbeitsplatzbesitzer - sondern eigentlich an 
alle! Nicht nur an solche Menschen, die sich zufällig in Deutschland 
befinden, sondern an alle Menschen - WELTWEIT :-)) Schnell würde sonst die 
Existenzgeld-Forderung lauten: Existenzgeld nur für Deutsche!
Oh je, wo bin ich gelandert?
Irgendwie stimmt was nicht.

Wieso? So absurd ist das garnicht. Das mit "weltweit" muss wohl noch
ein groesseres Weilchen verschoben werden - auch wenn es natuerlich
logisch und wuenschenswert waere.

Wahrscheinlich liegt es daran, daß das selbstverständliche Existenzrecht auch 
nicht an Geld geknüpft sein darf. 
Ein Bedingungsloses Recht auf Existenzgeld ist erstens ein Widerspruch in 
sich, da jedweder Besitz von Geld an Bedingungen geknüpft ist und sei es 
zweitens im konkreten Fall der ganz banale Finanzierbarkeits-Vorbehalt (im 
grün-roten Koalitionsvertrag berühmt geworden).

Finanzierbar waere es durchaus. Natuerlich wuerde man durch arbeiten
dann deutlich weniger verdienen - man braucht aber auch weniger,
wegen Existenzgeld. Das Ganze ist eine ziemlich klassische
Umverteilungsgeschichte. Ich red' jetzt nicht von realistischer
Durchsetzbarkeit, nur das wir uns verstehen. Nur rein rechnerisch.

Die Existenzgeld-Forderung (an wen eigentlich?) kommt mir vor wie der Wunsch 
an eine Rolle Stacheldraht:
Bitte streichle mich ganz sanft.

An wen ist klar: An den Staat. Das ist ja das Problem, was ich damit
habe. Und natuerlich hat der Staat auch kein solches Interesse, so
wie er zur Zeit konstituiert ist.

Und was die Rolle Stacheldraht angeht: Da hast Du wohl durchaus
recht, nur kann man das wohl ueber jede reformistische Forderung
sagen eben auch ueber radikalreformistische(?), wie Existenzgeld.

Gruesse, Benni
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