Re: [ox] Prinzipielles/Teil II
- From: sabine.nuss gmx.de
- Date: Mon, 23 Apr 2001 18:06:18 +0200
Hallo Paul, hallo alle,
Ich denke dass es einer friedfertigen Methode Bedarf die
knappen natuerlichen Ressourcen zu verteilen.
Tausch ist aus meiner Sicht eine brauchbare Methode.
Gruss
Paul
Also gut.
Es läßt sich von "Tausch" so rausgelöst aus irgendwelchen näher
bestimmten Zusammenhängen doch gar nicht reden. Wenn ich Dir
am Kneipentisch eine Zigarette gebe und Du mir ein Bier zahlst,
dann ist das doch erst mal kein Tausch, oder? Oder doch
irgendwie? Man könnte aber einen Tausch rekonstruieren, in der
Retrospektive. Wir haben Zigarette und Bier getauscht. So ist also
die Frage, wann ist das Nehmen einer Sache und das Geben einer
Sache "Tausch"? Wenn die Absicht im Geben liegt, dafür auch
was zu kriegen, dann ist es wohl Tausch, nicht wahr?
Und nach welchen Kriterien tauscht man? Woher weiß ich, dass
ich für die Zigarette was gleichwertiges kriege? Sollte das aber egal
sein, ob es was gleichwertiges ist, ist es dann noch Tausch?
Wenn es aber gleichwertig ist, wonach bemesse ich dann die
Gleichwertigkeit? Nach Arbeitszeit, die drin steckt? Nach
subjektiver Bedürfnislage? Oder nach was????
Ohne auf all die Fragen nun Antworten zu geben, wollt ich damit
nur illustrieren: Über "Tausch" an sich und als solches läßt sich
schwer was sagen. Historisch gabs immer verschiedene
Tauschzwecke. Da muss man genau hinsehen. Deshalb gibt es
auf die Frage, was schlecht daran ist, Diamanten gegen Kaviar zu
tauschen schlicht keine Antwort. Nicht mal eine moralische. Die
Frage war ja aus jeglichem Kontext entfernt.
Daher meine Reaktion.
Liebe Grüße
Sabine
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