AW: Heise-Ticker (was: Re: [ox] Presseecho der Konferenz)
- From: Rilling <Rilling rosaluxemburgstiftung.de>
- Date: Tue, 8 May 2001 12:41:46 +0200
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Hallo Stefan etc.
irgendwann mitten in dieser neuen Flut von Beitraegen kam die Rosa Luxemburg
Stiftung vor:
Das hat
aber auch mit der völlig überflüssigen Erwähnung der PDS durch Detlef
Borchers in seinem Artikel zu tun. Das mußte ja genau solche
blödsinnigen Debatten hervorrufen.
.....
Zur Rolle der PDS
Sie war als Partei nicht existent. Die Rosa-Luxemburg-Stiftung ist
die parteinahe Stiftung der PDS und wird als solche aus staatlichen
Quellen finanziert. Es wäre also in der Argumentationsweise einiger
hier genauso richtig zu behaupten, daß die Konferenz von der
Regierung gefördert sei - absurder geht's dann wohl nimmer. Daß
Detlef Borchers diese inhaltlich reichlich unwichtige Connection in
seinem Beitrag herausstreichen mußte, finde ich allerdings
tendenziell propagandistisch.
Die PDS als Partei hat nach meiner Wahrnehmung bisher vor allem kein
Verhältnis zu Oekonux und unseren Debatten. Es gibt einzelne
Interessierte genau so wie es einzelne Interessierte aus vielen
anderen Bereichen gibt - auch aus der Freien-Software-Szene z.B.
Die RLS hat sehr wohl ein Verhältnis zu Oekonux: obwohl unsere Mittel fuer
externe Forderung in diesem Jahr voellig ausgeschöpft waren, haben wir die
Veranstaltung auf meine Initiative hin finanziell unterstützt und auf der
Website der Stiftung bzw. in unserem Newsletter ziemlich heftig propagiert.
Das hängt auch damit zusammen, dass wir gegenwärtig beginnen, die
(altertümlich formuliert:) "Eigentumsfrage" in einer längeren Themenlinie zu
bearbeiten (im Unterschied zu allen anderen Stiftungen, mit Ausnahme der
Boellstiftung, die das ziemlich vorbildlich, aber fast nur auf intellectual
property begrenzt, seit einiger Zeit macht). Und da geht es natürlich um
eine Vielzahl von Fragen, die in Oekonux diskutiert werden. Immerhin bietet
auch die PDS insgesamt als einzige politische Formation ein Milieu, in dem
die damit verbundenen Fragen politisch wichtig sind, wie die neue
Programmdebatte dort auch zeigt, wo z.B. die Frage des Zugangs als
Schlüsselfrage entwickelt wird. Ich wuesste nicht, dass sich irgendeine
andere Partei dafür sonderlich interessieren würde, es sei denn, es ginge um
die Erfindung neuer oder effizienterer Methoden der Privatisierung oder des
Privateigentumlobs.
Übrigens noch kurz zu dem Beitrag von Winzerling:er hat ja sehr wohl eine
Erklärung für den Linux-Erfolg gegeben, nämlich eine industrie-und
wettbewerbspolitische; detailliertere empirische Belege dafür konnten nicht
vorgetragen werden, es wäre interessant, sie zu kennen.
Dr. Rainer Rilling Rosa Luxemburg Stiftung
Franz-Mehring-Platz 1 10243 Berlin
Tel.: 030-29781129 * 01705538739
Mail: rilling rosaluxemburgstiftung.de
Web: www.rosaluxemburgstiftung.de
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