Re: [ox] Unglaubliches Plagiat entdeckt
- From: Hans-Gert Graebe <graebe informatik.uni-leipzig.de>
- Date: Fri, 18 May 2001 14:12:25 +0200 (MET DST)
Casimir Purzelbaum schrieb am Tue, 15 May 2001
Will sagen, es gibt sicher Leute, die sich von freier Software & Co.
auch gewaltsam bedroht fühlen.*) Denn genauso wie den Bauern das Land
wird möglicherweise auch ihnen die Grundlage, auf der der sie sich ihr
Auskommen erwirtschaftet haben, entzogen, nämlich die Vermarktbarkeit
von Software.
Die Verwertungsfrage, obwohl hier auf der Liste immer wieder sehr in
den Mittelpunkt geschoben, liegt eigentlich orthogonal zur Frage der
Freizügigkeit von Software. Auch wenn man ein strenger Anhänger des
Modells der Wissensallmende ist, bedeutet das noch nicht zwingend,
dass das monetäre Gesichtspunkte ausschließt. Nur eben schließt es
aus, dass Geld aus Formen geistigen "Eigentums" geschlagen werden
kann.
Software als _Produkt_ frei, aber Geld, wenn es schon unbedingt
fließen muss, für Beratung, Anpassung, Zuschnitt auf spezielle
Bedürfnisse, also _Kompetenz_. Das ist ein Aspekt der Verschiebung vom
Produkt auf die Tätigkeit, von der Wolf Göhring sprach - so habe ich
ihn jedenfalls verstanden. Und so mit Wissen allgemein: Der Pool
steht freizügig zur Verfügung, aus dem jede(r) sich individuelle
Kompetenz aneignen kann, diese individuelle Kompetenz wird (wenigstens
eine Weile noch, vielleicht auch nur für einen Teil der Arbeitszeit)
gegen Geld "vermietet". Ist das nicht auch für Ökonomie-Fuzzis ein
plausibles Modell jenseits IPR?
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Mit freundlichen Gruessen, Hans-Gert Graebe
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