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Re: Gewalt (was:Re: Franzre: [ox] Umsetzung)



Ich glaube es bringt nichts, den Gewaltbegriff ins Uferlose auszudehnen. Es 
gibt sicherlich physische, sexuelle, rhetorische, Staatsgewalt usw. usf., 
aber für mich ist die sog. "strukturelle Gewalt" die interessanteste. Wenn 
man will, kann man alle anderen Gewaltbegriffe dieser struktuellen Gewalt 
unterordnen. Der Begriff "strukturelle Gewalt" stammt von dem schwedischen 
Sozial- und Friedensforscher Johan Galtung, in den 70ern eine prominente 
Gestalt, heute nahezu in Vergessenheit geraten: strukturelle Gewalt ist die 
Differenz zwischen den potenziellen und den realen 
Verwirklichungsmöglichkeiten von Menschen, die Differenz zwischen dem, was 
Menschen an Selbstentfaltung möglich ist, und dem, was für sie möglich sein 
könnte, würden sie durch gesellschaftliche (Gewalt-)Strukturen nicht daran 
gehindert. Icn glaube, darüber könnte man fruchbarer weiterdiskutieren als 
darüber, ob Raubkopieren Gewalt ist oder nicht. Für Viele ist das wohl eher 
eine Notwehrmaßnahme. 

Kurt-Werner Pörtner
 
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Organisation: projekt oekonux.de


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