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Re(2): [ox] Produktivkraftniveau und Selbstentfaltung



liste oekonux.de schreibt:
Vielleicht noch eine Frage zu einem analogen Problem, naemlich der 
Keimform
These:
Benni hatte gefragt, ob es nicht eventuell schon mal eine
Nachkapitalistische Keimform gegeben hat, die aber entweder 
verkuemmert ist oder sich sogar als
gar keine herausgestellt hat. Das war der Fall. Die
Monopolisierung in der Wirtschaft vor 100 Jahren wurde von damaligen
Theoretikern als unauflösbarer Widerspruch zum (Konkurrenz
benötigenden)
Kapitalismus gewertet. Der Kapitalismus hat diesen Widersruch
bekanntlich
mit verschieden Mitteln geloest.

Aber warum war das eine Keimform? Offensichtlich war es doch gerade
keine, oder?

Genau...

Möchte noch eins drauf legen: das zeigt auch wie wenig die "Kritik
des Kapitalismus" damals den Umstand berücksichtigt hat,
daß selbstverständlich und zu allen Zeiten das Monopol das
erste ist, was das Kapital gerne sein will. Funktioniert es doch so
am besten und am mühelosesten. Das sehen wir ja auch heute 
beim Übergang zum Informationsfeudalismus  (der einfach
noch eins drauflegt und die Produktion outsourced). Kapital-
größe und Marktbeherrschung ist das beste Mittel der Konkurrenz.

umgekehrt:

"Konkurrenz benötigt" "das" Kapital eigentlich dann wenn im 
internationalen Produktivitätsvergleich das monopolistische
Kapital nicht mehr als Aneignungsmittel für auswärtigen Reichtum
taugt, weil der Anreiz zur ständigen Steigerung der Produktivität
wegfällt. Dieser Standpunkt der Unzufriedenheit mit dem Monopol
ist ein eher wirtschaftspolitischer. (was wiederum beleuchtet
was da alles als Kapitalismuskritik firmierte), also Standpunkt
des ideellen Gesamtkapitalisten. 

Historisch waren Monopole immer wieder da, sie haben aber
auch einen "Anreiz" gebildet, weil der die Profitrate in solchen
Sektoren über der Durchschnittsprofitrate lag. Das weckt
Begehrlichkeit allenthalben. Das heißt das Monopol trägt bei
und qua Erfolg die Tendenz zur Selbstauflösung in sich oder zur
Fremdauflösung<.

fn

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