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Re: [ox] Re: Arbeit, Produktion, Wert?



Hallo Ralf,

Ralf Krämer schrieb:

Hallo Ingo und Interessierte,

Ich habe gesagt, dass es beim Klären von
Begriffen wissenschaftlich zugeht (ich schränke jetzt ein: diejenigen in
der Liste, denen es um wissenschaftliche Argumentation geht, sind mit
meiner Auffassung diesbezüglich einig).

Schon ok., nur trotzdem liegst du m.E. ziemlich daneben.
Wieso?

Planmäßig tätig sein heißt doch nicht, dass es immer klappen muss oder vböllige Gewissheit über die Gesetzmäßigkeiten besteht.

Klappen muß es nicht immer. Bei Planungsfehlern gibt es Probleme. Ob das
nun der Audi TT ist oder der Pentium (weiß nicht mehr welcher mit dem
Bug in der Fließkommaeinheit) etc., dann geht die Produktion schief. Das
hat aber nichts mit der Widerborstigkeit des Gegenstandes zu tun, und
darum ging es ja.
Ich habe jedoch noch nie gehört, dass eine Stahlfeder deshalb ihren
Dienst versagt hätte, dass das Hookesche Gesetz nicht gültig gewesen
wäree. Wenn, dann sind bei der Stahlproduktion bestimmte Parameter nicht
eingehalten worden.
Auch habe ich noch nie gesehen, dass Wasser den Berg hinauffließt, ohne
dass da eine Pumpe im Spiel ist. Willst Du wirklich auf dieser Ebene
Unterschiede herstellen?

Das ist auch bei vielen materiellen Produktionstätigkeiten nicht der Fall, und andererseits ist auch immaterielle Arbeit selbstverständlich gestützt auf Kenntnisse über den Arbeitsgegenstand und mehr oder minder geeignete Arbeitsweisen und Arbeitsmittel, auf ihn einzuwirken, auch wenn es sich beim Arbeitsgegenstand etwa um einen Text oder die Psyche von SchülerInnen handelt.

Mir ist nicht klar, was du mit dem Text meinst.
Aber in Bezug auf die Psyche des Menschen bin ich mir sicher, dass das
psychische Verhalten des Menschen nicht berechenbar ist, von einer
Ausnahme vielleicht abgesehen, wenn die Person vollständig abhängig ist
(also ein Zombie).


Und jedenfalls scheint mir deine Auffassung eine ziemliche Einzel- oder jedenfalls sehr unübliche Meinung zu sein, und fast die gesamte - auch an Marx orientierte - Welt und Wissenschaft geht von einem weiteren Arbeitsbegriff als du aus,

Seit wann wird über die Richtigkeit einer wissenschaftlichen Aussage
demokratisch abgestimmt?


und auch Marx selbst hatte offenbar einen weiteren Begriff als du.

Wieso soll dies offenbar sein? Wir beide haben als Vorraussetzung nur
den Text von Marx, du kannst dich sowenig wie ich auf die Person selbst
berufen. Und ich muß sagen, dass es für mich eben nicht 'offenbar' ist,
dass Marx so gemeint hat wie du es meinst. Hier müssen schon Argumente
auf den Tisch.


Es ist also so, dass du die allgemein und auch wissenschaftlich übrlichen Arbeitsbegriffe nicht für geeignet und deinen für besser hältst. Das magst du tun, ist dann aber doch eher dein und einiger anderer Personen Problem.

Wieso ist das mein Problem? Wenn die Argumente auf meiner Seite liegen,
ist es eher dein Problem.

Beste Grüße

Ralf Krämer

Gruß Ingo.
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