Re: Leitfrage zu Open Music (was: Re: [ox] Bericht von der WOS 2)
- From: Thomas Uwe Gruettmueller <sloyment gmx.net>
- Date: Mon, 22 Oct 2001 23:36:31 +0200
On Sunday, 21. October 2001 22:32, Stefan Merten wrote:
4 days ago Stefan Merten wrote:
Ärgerlich fand ich das Panel "Open Music". Einerseits fand
ich die Leitfrage "Wie kann ich mit Musik Geld verdienen?"
falsch.
Jein. Sie wendet sich an die Leute, die mit Musik unbedingt Geld
verdienen und deren freie Verbreitung deshalb nicht zulassen
wollen. Es soll also beantwortet werden, wie die Verbreitung
völlig oder teilweise unbeschränkt zugelassen und trotzdem Geld
verdient werden kann.
Eine solche Fragestellung kann, wenn sie überzeugend beantwortet
wird, durchaus zu freier Musik führen.
Was aber IMHO an der Frage fatal ist, ist, daß sie nicht der
Freiheit des Anwenders Beachtung schenkt, sondern den Vorteilen
des Anbieters. Dies ist scheinbar ein FS/OSS-Problem.
Das Panel "Open Content License" hatte die gleichen Macken.
"Was wäre denn die richtige Leitfrage?" habe ich mich gefragt
- in einem GPL-gesellschaftlichen Kontext.
Na vielleicht: Wie kann ich den Leuten, die sich musikalisch
selbstentfalten wollen, einen Rahmen geben, in dem sie das
möglichst ungestört tun können?
JAAA!!! :o) Die Frage ist echt gut.
Ein paar Ideen, was IMHO nötig wäre:
Werkzeug: Je nach Art der Musik schwankt das benötigte Werkzeug
zwischen einer Konzertgitarre und einer Hitech-Ausrüstung
(Tonstudio, el. Instrumente usw.). Wenn letztere benötigt wird,
sollte dafür freie Technik, bzw. freie Software verfügbar sein.
Material: Es sollte freie Kompositionen, Texte und Aufnahmen
geben, auf denen man neue freie Werke ohne rechtliche
Hindernisse aufbauen kann.
Lizenz: Freie Musik sollte zum Schutz ihrer Freiheit
gecopyleftet werden.
Community: Musiker, die freie Musik machen wollen, sollten sich
im Netz und vor Ort zusammenschließen, um die für freie Musik
nötige Infrastruktur auszubauen.
Verteilung: Es sollte mindestens eine Suchmaschine für freie
Musik geben, so wie Freshmeat für freie Software. Desweiteren
wären Archive sinnvoll.
Tschüß,
Thomas
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