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Re: [ox] Freie materielle Gueter



Hallo alle miteinander.

Wir ihr merkt, bin ich heute in Maillaune. Ich hoffe es ist noch nicht
zu schlimm. Hier nur ein paar kurze Anmerkungen:

On Thu, Apr 04, 2002 at 07:52:47PM [PHONE NUMBER REMOVED], Stefan Merten wrote:
Nach meinen Quellen gibt es eine (mindestens) Firma, die davon lebt -
was von einer Spielerei in diesem Sektor wohl kaum möglich sein
dürfte. Und es gibt Bereiche, in denen Fabber schon relativ breit
eingesetzt werden - z.B. im (industriellen) Modellbau. 

Modellbau ist ja nun aber nicht gerade ein Bereich des alltäglichen
Bedarfs und um den geht es ja.

Na, die Frage heißt dann aber, ob wir schon in der Utopie leben.
Natürlich nicht.

Freie Software fing auch (u.a.) mit einem Compiler an, mit dem ich
noch keine Texte schreiben konnte - was die allermeisten Menschen aber
mit ihrem Compi machen.

Auch das ist eine Verdrehung der Geschichte. Neben dem gcc war nämlich
auch der emacs eine der ersten Entwicklungen der FS und der mag zwar
für Ottonormaluser (die es damals ja eh noch nicht gab) nicht so ohne
weiteres zum schreiben geeignet sein, wird aber tatsächlich genau dazu
eingesetzt. Ähnliches gilt für TeX.

Leute, die sich
im Maschinenbau auskennen (hallo Matthias) können hier vielleicht noch
mehr Reality-Check beitragen.

Ich hab grad kürzlich mit einem Maschienenbauer drüber gesprochen. Es
gibt wohl eine fortgeschrittene Technik mit dem man Werkstücke aus
gesintertem Metall direkt von der digitalen Vorlage "ausdrucken" kann,
die einige Belastungen aushalten. Der mit dem ich gesprochen habe hat
eine Pumpenschraube so herstellen lassen und sogar damit gepumpt.
Lohnen tut sich eine solche Herstellung aber wohl nur bei Werkstücken
deren Geometrie so kompliziert ist, dass herkömmliche Verfahren
schwierig sind.

Das ist der Stand heute. Interessant, aber sicher nicht das letzte
Wort in der Geschichte.

Wenn ich mir über Gesellschaft Gedanken mache, finde ich es aber
redlicher tatsächlich nur von heute verfügbarer Technik oder direkt
absehbaren Neuheiten auszugehen. Alles andere ist SciFi. Sicher auch
interessant, bin ja schliesslich ein Fan. Aber wenn mich jemand
konkret nach _heutigen_ Handlungsmöglichkeiten fragt, will ich mehr in
der Hand haben, als nur auf die sicherlich demnächst verfügbaren
Universalmaterialisatoren zu verweisen. 

Das fehlt mir eh bei [ox]. Ich will mehr Handlungsalternativen und
nicht immer nur Theorie! Vielleicht liegt das ja am Frühling ;-)

Nein, ich werde keine Zeitangaben machen. Eins scheint mir aber gewiß:
Wenn nicht irgend ein historisches Subjekt (vulgo: wir, Oekonux:
"wir") es in Bälde schafft, das Ruder ziemlich grundlegend
herumzureißen, dann brauchen wir und überhaupt nicht mehr
weiterzuunterhalten, weil wir dann nämlich erstmal wieder auf den
heute erreichten technisch-zivilisatorischen Stand kommen müssen. Als
Beispiel fällt mir der Ex-Ostblock ein, wo in den letzten zehn Jahren
unglaublich viel weggebrochen ist, was alles schon mal da war.

Genau. Also los. Wo sind die Aktionsideen? Nur mit Denken hat sich auf
jeden Fall noch kein Ruder bewegt :-)

Ok, in diesem Zeitrahmen (Gutenberg bis heute) gestehe ich Dir alles
zu. Nur dummerweise sind alle Beteiligten dann längst tot.

Nein, die dann Beteiligten sind dann ziemlich lebendig - wenn
überhaupt noch.

Ja, sicher. Aber die sind nicht mein Problem. Mir geht es zwar schon
auch irgendwie um "Die Menschheit" aber doch erstmal in erster Linie
um mich selbst und meine Zeit.

Grüße, Benni
________________________________
Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: projekt oekonux.de


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