Re: [ox] Re: Freiheit und Grundsicherung (was: Urheberrecht und Wissenschaft)
- From: Benni Baermann <benni obda.de>
- Date: Tue, 30 Apr 2002 13:42:23 +0200
Hallo Hartmut,
das hab ich jetzt mal wirklich nur auf [ox] beantwortet, weil das ja
nun nur dahin gehört. Zu dem anderen Teil Deiner Mail antworte ich
vielleicht noch getrennt.
On Tue, Apr 30, 2002 at 01:35:40PM [PHONE NUMBER REMOVED], PILCH Hartmut wrote:
Mir scheint, dass auf oekonux ein weitgehender Konsens über die
Notwendigkeit einer Grundversorgung und das Versagen der Marktwirtschaft
auf ganzer Linie Zutrittsvoraussetzung ist. Wenn man diese Voraussetzung
dort in Frage stellt, bekommt man sorgfältig geführte
erkenntnistheoretische Debatten über "Modelle", "Strukturen" uvm
vorgesetzt, die den Eindruck einer Offenheit für andere Sichtweisen
erwecken, aber sich kaum zu Ende führen lassen oder sich gar im Kreise
drehen, weil es sich möglicherweise um eine geschickt vorgetäuschte
Offenheit handelt, ohne dass sich irgendjemand einer Täuschung bewusst
ist. Um hier den Knackpunkt (auf wessen Seite er ist, weiß ich noch
nicht) zu finden, müsste man sich in der Tat auf die Liste oekonux begeben
und das dort mit großer Geduld ermitteln.
Obiges ist ungluecklich formuliert. Ich weiss wirklich nicht, wo die
Taeuschung liegt, ich vermute lediglich, dass es irgendwo eine gibt. Die
Formulierung "geschickt vorgetaeuscht" suggeriert allerdings bewusstes
Vorgehen durch bestimmte Personen. Manchmal kann man aber auch in einem
nicht an Personen gebundenen irgendwo im Kollektiv sich entwickelnden
Argumentationsstrang so etwas wie "Geschick" erkennen, aehnlich wie man in
der natuerlichen Evolution Geschick bewundern kann. Langer Rede kurzer
Sinn: irgendwo schwirren Taeuschungen herum, die wegen des Komplexitaet
des Themas trotz oder gerade wegen des auf liste oekonux.de erreichten
hohen analytischen Niveaus schwer zu finden sind.
Ich finde es sehr gut, dass Du schreibst, wie Du das wahrnimmst und
ich kann Dich auch gut verstehen, mir ging es in anderen Foren auch
schon so.
Was dahintersteht sind einfach fundamental unterschiedliche Weltbilder
bei den Beteiligten. Meiner Erfahrung nach ist das immer sehr schwer,
dann noch zu einem Ergebnis zu kommen. Was aber immer geht, ist sich
Austauschen über diese Weltbilder und das alleine ist auch schon was
wert. Man wird sich dann oft auch selber erst so richtig bewusst, was
eigentlich die Basis der eigenen Einstellung ist.
Ich schlage vor, dass, Wenn Du in irgendeiner konkreten Situation mal
wieder das Gefühl haben solltest "getäuscht" zu werden, Du das einfach
mal sagst und wir dann sehen, was man machen kann.
Grüße, Benni
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