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Re: [ox] FWD: Software gegen Geldwäsche



guten morgen ihr edlen kämpfer,

wenn euere kommune gerade überlegt, sich auf das wahnwitzige 
CrossBorderLeasing von städtischen einrichtung einzulassen,
(=z.B. Leasing von eigenem Kanalnetz an anonyme 'Investoren' aus steueroasen)

dann die u.a. mail an den oberbürgermeister und zentrale finanzsteuerung (und 
eventuell alle fraktionen im stadtrat) schicken.

hoffentlich kann man im voraus das zur kasse bitten der steuerzahler 
vermeiden, wenn solche wahnwitzigen 'geschäfte' platzen.

mit der offerierten software gelingt es womöglich. 
handeln nicht warten.
oder ist auch hier der hund begraben?

helmuth.s


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Am Donnerstag, 14. November 2002 09:25 schrieb KXX4493553 aol.com:
[1  <text/plain; ISO-8859-1 (quoted-printable)>]
http://www.telepolis.de/deutsch/inhalt/te/13582/1.html
*Geldwäsche auf Knopfdruck*, Christiane Schulzki-Haddouti 12.11.2002
Nicht nur im Terror-, sondern auch im Drogenbereich grassiert die
Geldwäsche
  Der Finanzkrieg gegen den Terrorismus ist noch nicht beendet. Bislang
  wurden, so der neueste UN-Bericht lediglich 10 Millionen Dollar von mehr
  als 112 Millionen Dollar dem Zugriff von Al-Quaida entzogen. Der UN-
  Sicherheitsrat hatte die Beschlagnahme einzelner Vermögen erlaubt. Doch
  einerseits agierten die Hintermänner wohl zu trickreich, andererseits
  verlangen viele Länder eindeutige Beweise. Aufgrund des strengen EU-
  Standards kennt das Schengen-Computersystem in seiner Datenbank denn
  auch nur 40 von 219 Verdächtigen der UN-Liste.
Der Internationale Währungsfond schätzt, dass die Geldwäsche weltweit gar
zwischen zwei und fünf Prozent des Bruttosozialprodukts ausmacht. Bislang
fahndeten die Banker per Hand oder mit selbst geschriebenen Routinen nach
ungewöhnlichem Kundenverhalten. Doch seit dem 11. September führen immer
mehr Banken computergestützte Anti-Geldwäsche-Systeme ein, die verdächtige
Transaktionen im automatischen Zahlungsverkehr aufspüren sollen. Immerhin
drohen dem Geldwäschebeauftragten einer Bank bei fahrlässigem Verhalten
Sanktionen, bei einem Geldwäschefall sogar bis zu fünf Jahren Haft. Mit
dem Vierten Finanzmarktförderungsgesetz wurden in diesem Jahr die
Anforderungen so verschärft, dass eigentlich nur noch IT-gestützte Systeme
die Vorgaben des Bundesaufsichtsamts für Finanzen ([1]BAFin) abgleichen
können. "Wer auf solche Systeme verzichtet, handelt eigentlich bereits
fahrlässig", sagt [2]Bancotec-Vertriebsleiter Klaus Spiesshofer.
  Anbieter wie [3]Bancotec, [4]Searchspace, [5]ACI oder [6]HNC erfreuen
sich denn auch in den letzter Zeit eines starken Wachstums - und dies bei
Investitionskosten bis zu einer halben Million Euro. So führte die
Schweizer Großbank UBS im Frühjahr eine Software der britischen Firma
Searchspace ein, die auch bei der Bank von New York, Barclays und der
Londoner Börse eingesetzt wird. Sie vergleicht das Verhalten eines Kunden
mit früheren Kontobewegungen und zieht Vergleichsprofile heran. Stellt sie
ein verdächtiges Verhalten fest, meldet sie es an den Geldwäsche
beauftragten der Bank.
  Die Landesbank Baden-Württemberg hingegen setzt wie etwa die Deutsche
Bank, die Hypo-Vereinsbank, die Bayrische Landesbank und die Stadtspar-
kasse München die von der Stuttgarter Firma Bancotec entwickelten Software
"Smaragd" ein. Die Software wertet in einem Scoring-Verfahren sämtliche
Kontobewegungen aus. Orientiert am einzelnen Konto entdeckt sie sprunghaf-
te Umsatzsteigerungen ohne offensichtlichen Grund oder Transaktionen, die
nicht im Einklang mit den wirtschaftlichen Verhältnissen des Kunden
stehen. 180 Kriterien für verdächtige Aktionen stellte 1998 das ehemalige
Bundesaufsichtsamt für Kreditwesen (heute BAFin) auf, rund 150 Kriterien
prüft die Software. Hinzu kommen diverse Embargobestimmungen der UN-
Finanzüberwachungsorganisation FATF ([7]Financial Action Task Force) oder
etwa der US-Behörde OFAC (Office of Foreign Asset Control). Durchschnitt-
lich schlägt das Programm bei einer von tausend Kontobewegungen Alarm,
doch die Werte schwanken nach ! Bank und Kundengruppe sehr stark. Im
Alarmfall müssen die Sachbearbeiter die Daten näher untersuchen. "In der
Mehrzahl der Fälle stellt sich jedoch heraus, dass es sich um ein korrek-
tes Verhalten handelt", sagt Bancotec-Vertriebsleiter Klaus Spiesshofer.
Denn viele falsche Treffer betreffen Namenslisten, die beispielsweise mit
den verschiedenen Schreibweisen arabischer Namen Doppelnamen produzieren.
  Der schleswig-holsteinische Datenschutzbeauftragte Helmut Bäumler,
obgleich er Datensammelei sehr kritisch beobachtet, ist aufgeschlossen
gegenüber einer intelligenten Analyse der bankinternen Finanzströme: "Der
große Lauschangriff oder gar der Einsatz polizeilicher Videokameras in
Privaträumen ist viel gefährlicher als die Überwachung von Finanzströmen."
Immerhin übe Geld, anders als Telekommunikationsverbindungsdaten, direkt
eine soziale Funktion aus. Oder anders gesagt: Geld spielt bei vielen
Verbrechen eine größere Rolle als das Tatmittel, Beute oder Erpressungs-
mittel als Kommunikationsdaten tun. Verwaltungsjurist Rainer Pitschas von
der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften in Speyer hingegen
hält die systematische Durchrasterung von Bankkonten, die mit dem Vierten
Finanzmarktförderungsgesetz ermöglicht wird, für einen "flächendeckenden
und permanenten Grundrechtsverstoß" und das Gesetz für verfassungswidrig.
"Die Kriterien des BAFin sind zu schwammig und erfordern eine Eigeninter-
pretation der Kontrolleure", kritisiert Pitschas. Die Banken würden damit
zum Hilfssheriff für den Staat.
  In den USA, Großbritannien, Frankreich und Australien analysieren
Spezialdienste die Finanznetzwerke, die untereinander sowie über Interpol
Arbeitsbeziehungen pflegen. In den Datenbanken des US-amerikanischen
Financial Crimes Enforcement Center ([8]FINCEN) werden alle Kontenbewegun-
gen über 10.000 Dollar registriert und bewertet. Doch Milliarden von
Transaktionen sind nicht ohne weiteres per Knopfdruck auszuwerten. Die
Experten müssen verdächtige Knoten aus dem Datenwust mittels Spezialrouti-
nen mühsam herausschälen und auch Daten aus Beschlagnahmungen und Telefon-
überwachungen integrieren. Immer noch als Herausforderung gilt das
Ausmachen zeitlicher Zusammenhänge, so die FINCEN-Experten Henry Goldberg
und Raphael Wong. Mit dem Zeitfaktor können Zusammenhänge erschlossen
werden, die bei herkömmlichen Datenanalysen leicht übersehen werden
können. Angesichts des geringen Fahndungserfolgs gegen die Terrororganisa-
tion Al-Quaida sagt Pitschas jedoch: "Man hat viele Millionen Menschen
überwacht, ohne Erfolg."
  In Deutschland wurde in den letzten Wochen im Bundeskriminalamt eine
"Financial Investigation Unit" eingerichtet, die Verdachtsanzeigen aus den
Ländern zentral erfasst. Mit einem selbst entwickelten Programm werten die
Fahnder die Anzeigen sowie die Ergebnisse der eingeleiteten Verfahren aus.
Voraussetzung für den erfolgreichen Einsatz gegen die Geldwäsche ist in
der Tat bankenübergreifende Ansatz. "Derzeit gibt es keine Institution,
die über den hierzu notwendigen Datenbestand verfügt", bedauert MDM-
Vorstand Martin Duchscherer, der auch als Major der Reserve und Nachrich-
tenstabsoffizier mit Sicherheitsfragen befasst ist. Das kleine Frankfurter
Beratungsunternehmen [9]MDM Consult setzt nicht nur am einzelnen Konto an,
sondern hat Auswertungsroutinen entwickelt, die kontenübergreifend
verdächtige Kaskaden von Transaktionen ausmacht.
  Visualisiert werden so erkannte Kontennetzwerke mit Hilfe der Software
[10]Watson von der Firma [11]Xanalys. Das geplante nationale Register
aller Konteninhaber werde nicht ausreichen, meint Duchscherer, da es nicht
über Transaktions- und Buchungsdaten verfüge. Da der Wertpapierhandel
hingegen wesentlich genauer beobachtet werde, dränge sich der Verdacht
auf, "dass aktuell seitens der Behörden eine wirklich ernsthafte Verfol-
gung von Geldwäsche nicht möglich ist und offensichtlich auch vom Gesetz-
geber für die Zukunft nicht konsequent angestrebt wird." Doch selbst wenn
die Behörden Zugriff auf alle Bankdaten hätten, wäre ein durchgreifender
Erfolg zweifelhaft: Die neueste Masche der Geldwäscher ist, auf andere
Institutionen wie Versicherungen auszuweichen oder sich auf den reinen
Warenaustausch zu konzentrieren.

Links
[1] http://www.bafin.de
[2] http://www.bancotec.de
[3] http://www.bancotec.de
[4] http://www.searchspace.com
[5] http://www.aciworldwide.com
[6] http://www.hnc.com/products/financial/
HNC_Risk_Manager_For_Money_Laundering
[7] http://www.oecd.org/fatf
[8] http://www.ustreas.gov/fincen
[9] http://www.mdmc.de
[10] http://www.xanalys.com/watson.html
[11] http://www.xanalys.com
## CrossPoint/OpenXP v3.40 R ##

**** hypnopaedia list.free.de ** s11 und die folgen ****
*** hypnopaedia-faq list.free.de für nähere hinweise ***
kwp
[2  <text/html; ISO-8859-1 (quoted-printable)>]

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