Re: Re: Re: Re: [ox] Re: Gegen die eigenen Beduerfnisse handeln?
- From: Casimir Purzelbaum <quasi utopix.net>
- Date: Sun, 15 Jun 2003 21:43:40 +0200
Ref.: «Re: Re: Re: [ox] Re: Gegen die eigenen Beduerfnisse handeln?»
Stefan Merten (2003-06-09, 18:41:27 [PHONE NUMBER REMOVED], KW 24/2003)
Und darum ging der Streit? Na denn...
Also mir ging es zunehmend um die umstrittene Frage, ob ich die Welt,
das Konkrete vermittels konkret-allgemeiner Begriffe, die für Stefan
Mz., Benni und Matti (...Joost?) eine wichtiges Argument sind, ohne
Abstraktion erkennen/abbilden kann oder nicht. Bzw. wenn ja wie. (Bei
Stefan kommt es ja schon mal als "abqualifizierendes" Urteil raus,
wenn er schreibt: Du versuchst es hier objektiv, oder: Um zu diesem
Begriff zu kommen, mußt Du abstrahieren, jede Abstraktion zieht genau
das Wesentliche vom Individuellen ab, deshalb ist ein Begriff, der
durch Abstraktion zustande kommt, leer usw. usf. -- Stefan, wenn ich
Dich hier verleumdet haben sollte, dann bitte ich um Richtigstellung,
denn dann habe ich Dich nämlich auch gründlich mißverstanden (was mich
nicht überraschen würde ;-))
Zur Rolle der Abstraktion in eben diesem Zusammenhang schreibt Annette
aber:
Das Abstrakte spielt dort eine Rolle, wo Begriffe
entstehen. [...]
HEGEL ... will nicht per Anschauung und Einbildungskraft die
isolierende Abstraktion des Verstandes aufheben, sondern den
Verstand "zur Vernunft bringen".
Vernunft ist seiner Meinung nach in der Lage, die einzelnen
abstrakten Aspekte wieder so zusammenzubringen, daß nicht etwa
wieder der Ausgangspunkt (das sinnliche Konkrete) erreicht wird,
sondern das Entstehende eine höhere Einheit darstellt. [...]
Die höhere Einheit ist ein Produkt des vernünftigen Geistes: es
hat die unterschiedlichen abstrakten Aspekte zusammengeführt. Es
versteht das Ganze jetzt als Einheit unterschiedlicher, einander
widersprechender Momente, nicht mehr als undifferenzierten
"Einheitsbrei". Diese widersprechenden Momente und diese Einheit
ist jetzt aber wieder etwas Konkretes.
Kurz: Annettes Hegel kennt hier keine Erkenntnis ohne Abstraktion. Was
mich bezüglich der Bildung eines Begriffsapparates von
konkret-allgemeinen Begriffen, die ohne Abstraktion auskommen soll,
weiter im Dunkeln tappen läßt. -- Wenn ich Stefan nicht völlig falsch
verstanden habe.
Gruß,
El Casi.
p.s. Stefan Mn:
Ich zitiere mal die Passage über das konkret-Allgemeine und füge ein
paar Kommentare ein:
III. "Die Wahrheit ist konkret" sagt Hegel und meint damit, daß
alle einzelnen Sachverhalte in Allgemeines eingebunden sind, dies
aber in jeweils konkret bestimmten Beziehungen. Die konkreten,
bestimmten Beziehungen braucht das Einzelne überhaupt, um seine
Wesenszüge zu realisieren.
Das klingt ziemlich logisch.
Sag bloß, Du bist jetzt mit "Der Wahrheit" doch schon versöhnt :-} ?
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