Re: [ox] Die Brötchenfrage

• From: crox iac-research.ch (Christoph Reuss)
• Date: Sun, 22 Feb 2004 23:10:50 +0100

Hi Franz,

CROX via liste oekonux.de writes:

Das Kopieren eines Gegenstandes verbraucht
dessen Rohstoffe, wogegen das Kopieren freier Software _keine_ Rohstoffe
verbraucht
Das ist genau der Unterschied, um den es in diesem Thread geht.
Einfach nochmal lesen, wenn der Groschen noch nicht gefallen ist...

Hi Christoph, es geht m.E. eben ums Reproduzieren des Verbrauchten. In
diesem Sinne ist die Strukturanalogie Nachwachsende Rohstoffe = Freie
Software genau der Knackpunkt, um den es geht. Auch Recycling ist eine
Form der Elimination von Knappheit. Hier liegen die Potentiale des
Übergangs in die materielle Welt.  Automation als "programmierter"
Vorgang des Wiederherstellens.

Wichtiger Punkt, das sollte Benni noch im Text ergänzen.

Allerdings gibt es da doch grosse Einschränkungen:

- Recycling setzt voraus, dass etwas altes weggeworfen wurde.  Für eine
  _Kopie_ wird aber _weiteres_ (=zusätzliches) Material benötigt.  Dieses
  steht aber oft nicht (ausreichend) zur Verfügung.

- Nur eher wenige Rohstoffe eignen sich zum Recycling, und auch diese nur
  mit Verlusten (quantitativ und qualitativ) und hohem Aufwand (Energie
  und Arbeit).

- Recycling-Arbeit ist eine sehr ungesunde, unkreative und unangenehme
  Arbeit -- so ziemlich das Gegenteil von der Arbeit, die man sich in der
  GPL-Gesellschaft vorstellt...  Nicht ohne Grund werden im Kapitalismus
  nur "Arbeitslose" und arme Schlucker zu Recycling-Arbeit verdonnert.

- Betr. Automation (letzter Satz):
  Gerade Recycling lässt sich sehr schwer automatisieren, besonders bei
  komplizierteren Gegenständen (z.B. Fernseher/PC!).

Gruss,
Christoph


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