Re: [ox] Geistiges Eigentum. aus Streifzuege 31
- From: Rudolf Sponsel <Rudolf-Sponsel sgipt.org>
- Date: Wed, 15 Dec 2004 10:40:13 +0100
smatteikat web.de wrote:
> Hallo,
>
> Am 12 Dec 2004 um 12:35 hat Rudolf Sponsel geschrieben:
>
>>>>>Ziel muss es sein, den Begriff "Geistiges Eigentum" zu destruieren
>>>>> und entwertete Freiräume zu verteidigen.
>>>>
Hm, das habe ich bestimmt nicht geschrieben ;-)
>>>>Warum? Wenn einer eine geistige Arbeit verrichtet, warum
>>>>soll er denn dann davon nichts haben, aber alle andern,
>>>>die sich das einfach so aneignen?
>
Da ja.
>
>>Aber: Es kann ja wohl nicht angehen, daß jemand z.B. in 5 Jahren ein
>>Programm entwickelt, das dann beliebig von anderen kopiert und genutzt
>>wird, ohne daß der Entwickler etwas davon hat - außer Schaden.
>>
>
>
> Vielleicht sollten wir noch einmal klären, was - im Unterschied zu
> Eigentum an > "knappen" Gütern - mit geistigem Eigentum gemeint
> sein kann. Könnte es nicht sein, daß selbst Grundwerte liberaler
> bürgerlicher Gesellschaften durch die Institutionalisierung
> "geistigen Eigentums" in Frage gestellt werden?
>
[ ... ]
Bin arbeitsmäßig etwas unter Druck, daher nur kurz:
(1) Ich kann hier durchaus eigene Erfahrung einbringen: Ich habe 11
Jahre einen Fehler gesucht, der Korrelationsmatrizen mit negativen
Eigenwerten entgleisen ließ (was regulär nicht sein darf: aber die reine
Mathematik und die faktische Numerik sind zwei Paar Stiefel, was ich
hier sicher nicht breittreten muß). Ein Mathematiker hat mir dabei sehr
geholfen. Wir haben im Laufe der Zeit viele Programme entwickelt, um die
Probleme zu klären und zu bewältigen. Warum sollte ich diese viele
Arbeit einfach jedem einfach so zur Verfügung stellen (erst neulich
wollte jemand den Quellcode einffach so haben und gab sich nicht damit
zufrieden, Hinweise zu erhalten , wie er es selbst mit den heutigen
Möglichkeiten einfach selber machen kann)?
(2) Als mir zwischendurch das Geld ausging, um meine Programmierer für
meine wissenschaftlichen Hobbies zu bezahlen, beschloß ich, es mir
notdürftig selbst beizubringen beizubringen, damit ich meine Tests
selber verarbeiten und beforschen kann (sie laufen heute noch unter
Magig_PC/Atari und Omikron Basic unter Win).
Das zweite Beispiel zeigt auch, die Programmier wollten für ihre Arbeit
etwas haben, was ich verstehe und akzeptiere. Ich verstehe hingegen
nicht, wie man das nicht verstehen und ernsthaft meinen kann, Menschen
arbeiten einfach mit Gottvertrauen, daß es das Schicksal schon richten
werde.
Von was leben eigentlich die Träumer hier (ernsthaft gefragt)?
--
Bessere Zeiten
Rudolf Sponsel, Erlangen
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