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Re: Messen in Ma(ss)en? /was: Re: [ox] Wissens- und/oder Informationsgesellschaft?



Hi Casi,

El Casi wrote:
Hi Stefan!

On Thu, Feb 10, 2005 at 04:20:05PM -0500, Stefan Seefeld wrote:

jetzt wird es immer verworrener.
Da die urspr"ungliche Fragestellung sich um Begriffe wie
Informationsgesellschaft und Datengesellschaft drehte, habe
ich versucht zu erl"autern, was in meinem Sprachgebrauch
der Unterschied zwischen Daten und Information ist. Dabei
kam es mir darauf an, Information als interpretierte
Daten, d.h. Daten als 'Rohmaterial' darzustellen.


Ja, ich glaube, das mit den Daten als Rohmaterial von Information
ist falsch -- Du weißt ja, daß ich einen merkwürdigen Ansatz zur
Füllung von "Information" verfolge ;-)

ja, wir kommen scheint's immer wieder darauf zur"uck :-)

Daten fallen als Ergebnis von Messungen dieser Tage sehr
viel an. Eigentlich viel zu viel. Ein Grussteil derselben
wird deshalb wohl nie ausgewertet (d.h. in Information verwandelt)
werden (siehe Astronomie, Meteorologie, etc., etc.)


Mein Fazit wäre eben nur: Daten und Information haben nicht
unbedingt etwas miteinander zu tun, oder zumindest: Information
beruht nicht auf Daten. Soll heißen, es gibt Information ohne
Daten (im Sinne meiner Definition von Meßwerten) und es gibt
offenbar auch Daten ohne Information... Bei letzterem bin ich mir
übrigens noch nicht so sicher.

ok, das heisst wir benutzen nicht dieselben Begriffe. Da w"are
also zu kl"aren, was unsere jeweiligen Begriffe zu begreifen
helfen. Das habe ich offensichtlich immer noch nicht verstanden. :-(

Daten sind für mich nicht sozusagen die Elementarteilchen der
Information, sondern nur eines von vielen Instrumenten der
Informationsgübertragung, so wie z.B. auch Worte oder Rauchzeichen
oder Gesten und Gesichtsausdrücke oder Demonstrationen und so
weiter.

Das sind f"ur mich Symbole (Zeichen), wie Du sicher erraten hast.

Wichtig ist für mich eben auch, daß Meßwerte nicht einfach so
"anfallen", sondern immer "erhoben" werden. Die

ok.

Meßwertüberflutung, von der Du sprichst, resultiert ja nicht aus
der Zunahme der Reize, die aus der Umgebung auf uns oder
irgendeinen Sensor einströmen, sondern aus der Automatisierung der
Umwandlung solcher Reize in Meßwerte und Daten und aus deren
massenhafter Aufbewahrung und Vervielfältigung durch immer neue
Rekombinationsmethoden, also daraus, daß wir unsere
Wahrnehmungsmöglichkeiten erweitern.  Ob es uns gelingt, diese
sinnvoll zu nutzen, liegt damit, wie Du selbst sagst, keineswegs
auf der Hand.

Genau. Aber hier m"ochte ich doch nochmal nachhaken: Wie ist denn
das hier mit der Wahrnehmung ? Wenn das Messen immer eine intentionelle
(und bewusste) Handlung ist, und dem gemessenen Datum damit schon immer
ein fixes Mass an Inhalt innewohnt (Absicht usw.), wie beschreibst Du
dann die Datenf"ulle ? Die Menge der Daten ist doch nicht proportional
meines Wissens / meiner Information / etc., d.h. den Daten haftet
ein 'Verwertbarkeits'-mass an, das zu einer Saturation des Wertes
der Daten f"uhren, und damit zu einer Entwertung der Einzeldaten.

Da jedenfalls wollte ich hin, d.h. in diesem Sinne m"ochte ich
mir den Gegensatz Daten <-> Information vorstellen.

Und irgendwo dazwischen siedelt sich eben auch die "Okonomie des
Informationshandels an, d.h. bestimmtes Rohmaterial wird aufgewertet
durch 'mining' im weitesten Sinne, durch Annotation und damit
Interpretation, was ja seinerseits auch Hilfsmittel zur gezielten
Verteilung ist.

Gruss,
		Stefan

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