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Re: [ox] oekonux, Selbstentfaltung und Organisation



Hallo Liste!

Nachdem ich mich aufgrund des leichten Chaos bei der Benennung der Threads (Mailsubjects) nicht mehr genau auskenne schreib ich mal hierzu.

Zunächst will ich, nachdem Benjamin das so schön vorgemacht hat, in aller kürze vorstellen. Ich bin 24 und Student vom Fachhochschulstudiengang "Projektmanagement und Informationstechnologie" in Wien. Ich lese seit der letzten Ökonux Konferenz (in Wien) auf dieser Liste mit hab mich aber bislang nicht wirklich zu Wort gemeldet. Ich bin eher durch Zufall auf diese Konferz gestoßen (einem Betrag in der Futurezone des ORF - http://futurezone.orf.at) und war dann eigentlich recht begeistert über die Beiträge dort, die durchaus irgendwas in mir in Gang gesetzt haben dessen ich mir bis jetzt noch nicht wirklich klar geworden bin.

Weils glaub ich am Rande irgendeines Beitrags kurz in den Raum gestellt wurde, ob sich Ökonux öffnen sollte und wachsen oder aber im kleinen Kreis Ideen entwickeln sollte: Ich bin der Meinung dass die beste Idee nichts bringt wenn sie nicht unter Leute gebracht wird und gerade bei einer gesellschaftsumformenden Idee ist eine bereite mittragende und mitdenkende Masse wohl erforderlich. Eine andere Frage ist natürlich ob hierfür jetzt die Zeit reif ist und wie man dann diese Menge an Leute organisiert (oder auch nicht - was im Moment so glaube ich, die Frage ist). Jemanden wie mich, der gern ein bissi mitdenkt, mitliest aber noch keine klare Idee oder Vision bzgl. der Materie hat hätte Ökonux wohl ohne Konferenz oder Öffnung nicht erreicht und ausgeschlossen. Die Frage die sich da halt stellt ist wo die Balance zwischen der Produktivität einer kleinen Elite (unprovokant gemeint) und der Beteiligung einer breiten Masse gefunden werden kann und in welchem Gleichgewicht diese gewünscht wird.

Die Diskussion bzgl. des Wiki versteh ich - als zugegeben nicht vollständig informierter - nicht ganz. Wichtig primär sollte doch das Generieren von Inhalten sein und nicht so sehr in welchem (technischen) System diese abgelegt sind. Gemeint damit ist, dass man in Wikis problemlos verlinken kann und auch - vorausgesetzt die rechtlichen Bedingungen stimmen - einfach per copy-paste oder mysqldump und sed oder was auch immer das ganze von einem System in ein anderes übertragen können sollt (mag sein dass da wo technische Herausforderungen lauern, aber sicher keine Hürden). Ich bin überhaupt der Meinung dass der Content möglichst losgelöst vom System zu behandeln sein soll (denn so ist auch der Content der eigentliche Wert, wie auch der Content die eigentliche Leistung und auch Arbeit darstellt). Vielleicht kommt in 2 Jahren ein besseres Wiki raus (oder ein besseres System als solches) und da sollte man sich doch möglichst flexibel hin und her bewegen können. Richtigerweise aber sollte um den Inhalt unproblematisch anbieten zu können und keine Hürde für die Beteiligung darzustellen dieser möglich zentral verfügbar sein (also das ganze integriert und als ein gemeinsames Ganzes erkennbar sein). Der langen Rede kurzer Sinn: Seid doch froh dass jemand wo was schreiben will und dass der Inhalt an Wert gewinnt und macht euch weniger Sorgen darum wo das steht, denn das ist in diesen Zeiten sowieso "flüchtig".

Zu der Wahl des Tools ist glaube ich - auch hier wieder aus nicht vollständig informierter Position - die immerwiederkehrende Frage der Balance zwischen Flexibilität und Semantik aufgetaucht. Hier hat wohl jeder seine Präferenzen und seine Arbeitsweise - die eigentliche Frage dahinter ist wohl ob man sich da auf einen Mittelweg einigen kann oder ob man hier einfach 2 Tools parallel betreiben kann. Ich finde diese Thema das da aufgekommen ist auch insofern spannend als dass ich vorhabe im Rahmen meiner Diplomarbeit Konzepte für die "Semantifizierung" der Wiki-Idee zu überlegen bzw. prinzipiell mich mich gemeinschaftlicher Content-Genierung auseinander zu setzen.

Dann zum eigentlichen Thema:

Ich finde diese - für mich noch völlig schwammig und unkonkrete - Idee einer nicht durch Kapitalismus getriebenen Gesellschaft spannend und verfolgenswert. Die Frage die ich mir in dem Zusammenhang stelle ist die praktische Durchführbarkeit, die vermutlich auch hier schon Thema war. Konkrete Fragen wären eben zb. entsprechend der Keimformthese wie eine solche Keimform entwickelt und/oder gefördert werden kann? Wie kann man innerhalb eines kapitalistischen Systems aus dem solchen möglichst aussteigen? Vorallem fallen mir da dann Probleme wie Alters- und Krankenversorgung ein, oder auch öffentlicher Transport, gesetzliche Rahmenbedingungen wie etwa Versicherungen, ... Wäre nett wenn mich da wer auf entsprechende Postings, WikiEinträge oder Links stößt oder auch sonst Meinungen dazu abgegeben werden. Gibt es eigentlich sowas wie eine einheitliche Basismeinung/Basistheorie/Basisvorstellung von Ökonux oder sind das eher individuelle Vorstellungen die aus Kombination der verschiedenen Vorschlägen oder Ideen gedanklich zusammengebastelt werden?

lg

Christoph


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Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: projekt oekonux.de



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