Re: [ox] Open-Content-Lizenzen nach deutschem Recht
- From: "Karl Dietz" <karl.dietz online.de>
- Date: Tue, 1 Nov 2005 11:22:43 +0100
vorab: sorry wg. der doppelung der leipzig-infos !
Am 31 Oct 2005, um 14:54 hat Christian Siefkes geschrieben:
Und was würdest sagen, wenn ich diesen obigen Text oder andere
texte von dir ins ox-wiki stelle? denn dann bekommt er eine andere
Lizenz aufgedrückt...
Tja, bei obigem Text kann Thomas dann eben nichts machen (und wird vermutlich
auch nichts machen wollen), denn er hat ihn ja ausdrücklich Public Domain
gestellt.
so wird es wohl sein.
...und ich denke auch so: wer hier an diese ox-liste mailt, der die
muss nicht noch dazusagen, dass diese infos frei zu nutzen sind.
das hat doch was tautologisches. ich such nachher noch die beer-
lizenz, die ich von holger mal gemailt bekommen habe... :)
Das ist aber nicht die heutige Rechtslage. Wenn du Mails, die von
mir, Holger, Stefan Mn oder sonstjemand an die Liste geschickt
wurden, auf irgendeine, über Fair Use hinausgehende Weise nutzen
würdest, könntest du gewaltigen Ärger kriegen, weil du das nicht
darfst, ohne unsere explizite Erlaubnis eingeholt zu haben. (Dass
wir bei vielen Verwendungsformen vermutlich keinen Ärger machen
würden, ist zwar richtig, aber nur ein schwacher Trost.)
das würde ich _nie_ tun. ich nehm nur texte von leuten, bei denen
die lizenzdinge klar sind. zB den von uli den ich ummodelte. o.ä.
dennoch nochmal meine sicht der dinge, denn es geht doch darum
diese theorien die einem im kopf rumgehen auch in der praxis
einfach zu _tun_ und wenn dann thomas so einen "aufstand"
machte wg. seiner wiki2-texte, die dann aus dem aktuellem ox-wiki
gelöscht wurden. und kurz danach dann hier in ox mit seiner "privat-
lizenz" ankommt - das nervt mich halt einfach.
btw. das war auch so bei den ex-krisis-leute, die die wert-kritik
predigen und dann wg. copy-right vor gericht gehen.
...und beim tiamat-verlag ist es nicht viel anders. der hat ein c auf
texte von guy d. durchgesetzt. der guy hätte dem verleger sicher
seine meinung gesagt, aber der guy ist schon tot.
auch wau ist schon tot. der verbot mir auch mal texte von ihm zu
nehmen. auch schon lange her. ok, ich hör da mal auf mit diesen
dingen. - es gibt einen schönen text von s.mn. dazu. heisst was
mit "einfach nehmen" oder so.
fazit: wenn wir uns selber zuuu viel mit all diesen lizenzen
befassen, dann ist das für mich ein zeichen, das dies worum es
geht nicht umgesetzt werden kann, denn sonst bräuchten wir es
nicht tun.
...und dann fiel mir gestern noch ein, dass ich folgendes nicht in
meiner mail drin hatte: ianal. will sagen, alles was ich schreibe ist
nix als meine persönliche meinung.
OK, aber eine Meinung sollte auch als Meinung erkennbar sein.
sorry, ich war ungenau in meiner mail.
Das klingt nach einer Aussage, und als Aussage ist es offensichtlich
falsch.
...und nicht mal wg. meiner aussage, sondern ich hatte halt nicht
klargestellt, dass ich kein lawyer bin und das was ich sage also
nicht in dieser form gedeutet werden möge.
Wenn du geschrieben hättest, "IMHO sollten Lizenz-Statements keine rechtliche
relevanz haben", hätte mich das weniger verwirrt. (Und auch Thomas hast du
durch deine irreführenden Aussagen offensichtlich so verunsichert, dass er
seitdem die Langform seines Statements verwendet, obwohl die Kurzform
vermutlich genauso wirksam wäre.)
war nicht meine absicht thomas zu verwirren. thomas, schreib
einfach unter deine mails, was du willst. mir ist das egal. sorry
nochmal, dass ich mich da überhaupt eingemischt habe. weiss
auch nicht, was da manchmal in mich fährt ;)
Ciao
Christian
ciao, karl
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und noch ein schönes zitat in diesem kontext - wohlwissend, dass
brecht und kästner u.a. ins netz zu stellen a bit risky ist... wird
schon gutgehen...
...ach nöö, ich nehm lieber goethe, der ist schon länger tot. da
kann nix passieren:
"Im Grunde aber sind wir alle kollektive Wesen, wir mögen uns
stellen wie wir wollen. Denn wie weniges haben und sind wir, das
wir im reinsten Sinne unser Eigentum nennen! Wir müssen alle
empfangen und lernen, sowohl von denen, die vor uns waren, als
von denen, die mit uns sind. Selbst das größte Genie würde nicht
weit kommen, wenn es alles seinem eigenen Inneren verdanken
wollte. Das begreifen aber viele sehr gute Menschen nicht und
tappen mit ihren Träumen von Originalität ein halbes Leben im
Dunkeln. ... Es ist im Grunde auch alles Torheit, ob einer etwas
aus sich habe oder ob er es von anderen habe; ob einer durch sich
wirke oder ob er durch andere wirke: die Hauptsache ist, daß man
ein großes Wollen habe und Geschick und Beharrlichkeit besitze,
es auszuführen; ..."
JohannWolfgangvonGoethe? (Johann Peter Eckermann, Gespräche
mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens, Berlin und
Weimar, 1982, S.662 ff.)
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