Hallo Stefan,
Stefan Seefeld wrote:
All das sind ur-alte Stereotype. Die Frage nach dem Primat
Produzent/Predator vs. gesellschaftliche Strukturen ist so alt wie
die ganze Idealismus / Materialismus Diskussion, und auch das Problem
der Dichotomien haben wir hier schon in den verschiedensten Varianten
durchgekaut (z.B. 'konkurrieren' vs. 'kooperieren').
In sofern ist es also schon etwas frustrierend, wenn dieselben Fragen
immer wieder auftauchen.
Es ist die uralte Beobachtung, dass ein Riss durch diese Gesellschaft
geht und der Versuch, diesen Riss begrifflich zu fassen. Insofern finde
ich es interessant und frustrierend zugleich. Frustriert bin ich
allerdings vor allem von der Ignoranz, denn das, was sich hier als
Begriffspaar (!) Produzent - Predator langsam beginnt herauszuschälen,
ist in etwa das, was Marx im Paar Bourgeoisie - Proletariat versucht hat
zu fassen (siehe etwa Überschrift des 1. Kapitels im "Manifest" - bis
hin zum letzten Satz "Proletarier aller Länder, vereinigt euch", an den
ich an ein paar pathetischen Produzenten-Äußerungen bei Christoph
unwillkürlich denken musste), C. Spehr mit dem Paar Alien - Maquis und
aktuell E. Moglen im Paar Creator - Owner. Besonders das Letzte kommt
Christophs Begriffspaar sehr nahe - leider von einem "marxistischen
Ideologen" (und sicher - wie Lessig - ein "Predator", ist schließlich
Professor an einer guten amerikanischen Universität) - Pech gehabt.