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Re: [ox] Re: Antipädagogik



Mal einige Anmerkungen zur "Antipädagogik",


vorweg den Hinweis, das ich hier sicher nicht als "Freund Christoph
Reussscher >>Theorie<<" gelte, aber in dieser Diskussion stellt er doch
mal ein Par richtige fragen, auch wenn ich seine Schlussfolgerungen das
die Rechtsanwälte "an Allem" schuld sind aus bekannten Gründen nicht
teilen kann...

*Am [2006-02-26 17:17] schrieb  Christoph Reuss <crox iac-research.ch>:
Karl Dietz schrieb heute:
& dieses thema ist wohl nicht ganz on topic

Doch, sehr!  Die Erziehung (auch unter dem orwell'schen Vorwand, es sei
keine) ist zentral für die Gesellschaft und die Oekonomie (nicht nur die
Tabakindustrie & Co.).  Wer ist die Zukunft, wenn nicht Kinder?

Gruss,
Christoph

warum bringst du da orwell ins spiel ?

Weil es da um eine Verdrehung ins Gegenteil geht... à la "War is Peace, ..."

Den Punkt würde ich insofern kritisieren, als das der Verweis auf Orwell
zu leicht und damit inflationär gebraucht wird. Nicht alles was eine
Verdrehung ist, ist gleich "wie bei Orwell". Vieleicht ist es ohne "böse
Absicht dahinter" einfach nur falsch... Aber das nur am Rande, ich
wollte ja Christoph mal Recht geben:
 
- nochmal meine sicht dieser
dinge, denn es geht beim nicht-erziehen nicht darum, niemand zu
beeinflussen bzw. niemand was beizubringen.

Also werden die Kinder da doch beeinflusst bzw. ihnen etwas beigebracht --
also auch eine Form von Erziehung.  Warum auch nicht -- Linux ist ja auch
ein Betriebssystem, halt ein anderes als Windoof.  Die Linuxer sagen ja auch
nicht "weil M$ schlecht ist, ist alle Software schlecht, also machen wir
Anti-Informatik", sondern sie machen eben auch Informatik, aber eine andere.
Das ist nötig, weil ohne Software der Compi nicht läuft.  So wie ohne
Erziehung die Gesellschaft nicht läuft.  (aber mit der falschen auch nicht!)

Ich habe auch meine Zweifel ob diese "Anti-XYZ"-Schine wirklich der
richtige Weg ist. Das Beispiel mit der Antinformatik finde ich
einleuchtend und überzeugend. Während man bei Erziehung viel falsch
machen kann finde ich den Gedanken absurd die Welt würde besser wenn wir
unsere Kinder sich selbst überlassen und ihnen nie mal irgendwelche
Grenzen aufzeigen. Ich sehe eine Welt voller wiederlicher, egoistischer
Individualisten wenn ich mir veruche das vorzustellen.

Wie gesagt ich finde eine Kritik an unserer jetzigen Erziehung und auch
an der Bildung, wenn wir schon dabei sind, sehr Berechtugt, aber
deswegen würde ich keine Antierziehung betreiben. Das klingt nicht
sinvoll!
 
der link oben bietet einige texte von hubertus.

"1969 bis 1972 absolvierte er ein intensives Studium der Rechtswissenschaft"
-- okay, alles klar...  Hauptsache wir lassen uns _weiterhin_ von Juristen
(Predators) sagen was richtig und was falsch ist (so wie von Lessig), dann
wird alles gut!  Kein Wunder dass da Orwell-PR rauskommt...

Eine Sache ist Falsch, weil man ihr Fehler nachweisen kann, oder
ideologische Kurzschlüsse, oder weil man nachweisen kann das sie aus
unlauteren Gründen betrieben wird. Der Kern dabei ist aber NACHWEISEN,
und wenn es schon keinen "ruchenden Kolt" gibt, sollte man ihr es
zumindest diskursiv, inhaltlich nachweisen. (So wie man bei P/P gut
nachweisen kann, das es keine Substanz hat ;-)

Auf jeden Fall ist eine Sache nicht automatisch falsch, nur weil der
Verkünder dieser Dinge den falschen Beruf hat! Was für eine dämliche
Sippenhaft! Ich höre jedem erst einmal zu und entscheide dann am Inhalt
ob ich ihm weiter zuhöhre, wiederspreche oder einfach weggehe! So etwas
macht man nicht, auch weil es grob unhöflich ist UND weil es eine
ideologische Dummheit darstellt: Es hat exakt das selbe "Niveau" wie ein
Kreationist der grundsätzlich nicht auf Naturwissenschaftler hört, weil
ja alles was sie sagen gottlos sei. Um sich hinterher darüber
aufzuregen, dass man mit naturwissenschftlichen Methoden höhere Erträge
auf dem Feld erzielen kann als mit Dreifelderwirtschaft. Oder das sie
Krankheiten heilen können bei der sie mit einer Teufelsaustreibung nicht
weitergekommen sind...


[...P/P...]

besser nicht schon wieder... ;-)

Gruss, Andreas

-- 
"Der Mensch verschwindet aus der Arbeitswelt, wie das Pferd aus der Landwirt-
schaft verschwunden ist."  -- Wassily Leontief, Nobelpreis f. Oekonomie 1973
________________________________
Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: http://www.oekonux.de/projekt/
Kontakt: projekt oekonux.de



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