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Re: [ox] Re: Arbeit



hallo stefan,

*Am [2006-05-04 11:13] schrieb  Stefan Seefeld <seefeld sympatico.ca>:
AndreasFH wrote:
was mir bisher noch niemand überzeugend erklären konnte, ist in welchem
maße (quantität) tatsächlich für jeden weggefallenen job auch ein neuer
gleich qualifizierter entsteht.

Ich denke nicht dass es hier um 'Jobs' geht. Ist es nicht ein Merkmal dieser
kapitalistischen Gesellschaft, dass im Zuge der Vermarktung von 'Arbeit' zu
'Jobs' selbige rar wird ?
Klar, es scheint nicht genug Jobs zu geben f"ur alle. Aber was besagt das ?

na zum einen ist es eins streitpunkt, welcher von vielen seiten aus
geführt wird, ob die arbeit nun weniger werde, oder nur falsch verteilt
wird usw.

wenn man sich auf diese analyse einläst, muss man die pro und contra
argumente mal gegeneinander - laufen lassen um zu sehen was stimmt.

so wirklich eindeutig ist das nämlich nicht, wie du es mit deinem "klar"
implizierts. (wenn doch, dan füre das mal bitte aus, ich vertrete ja
auch diese psotion, aber deine argumente dafür würden mich natürlich
sehr interesieren)

zum anderen ist die "metafrage" was es den aussagt wenn die arbeit
tatsächlich ausgeht. das würde ja bedeuten, dass unsere wirtschaftsform,
die ja nun einmal unsere gesellschaften maßgeblich prägt, ein
systematisches problem hat. und _das_ ist nun wirklich spannnend zu
fragen!

hat unser wirtschaftsystem ein systematisches problem damit seine
grundlegende basis der dinge die es sicherstellt zu leisten? wenn ja wie
sieht das (bezogen auf arbeit genau aus), wie warscheinlich ist es, dass
es selsbst dieses identifizierte problem löst, wie kann es das lösen,
wie sieht die gesellschaft dann nach der lösung aus, kann man diesen
hebel (das problem) evtl. verwenden um es grundlegend anders zu
erschaffen usw...

ich würde ganz sicher sagen, das ist ein "OX-kernproblem"

Ist Mensch wirklich darauf angewiesen, dass anthrophile Arbeit-Geber quasi
Arbeit erzeugen ?
Gibt es nicht genug Sinnvolles zu tun auf diesem Planeten ?

sicher gibt es was sinnvolleres auf diesem planeten als
monetäre-erwebsarbeit. aber es ist doch extrem wichtig zu klären ob es
damit systematische probleme gibt, über das altbekannte hinaus, und wo
der technische fortschritt (allem voran computer/automatisierung) da
eher problem, lösung und chance ist...
 
Eine der Eckpfeiler der modernen Ideologie ist ja, zu behaupten, dass nur
dort Arbeit geleistet wird, wo es materielle Anreize (also Lohn) gibt.

richtig! das ist im wesen wirklich eine tief in den köpfen verankerte
ideologie.

Das w"are noch zu zeigen ! Oder besser: Freie Software (oder auch das
Wikipedia) zeigen eigentlich genau das Gegenteil.

genau.

Nein, dieses Argument wird benutzt um Rarheit von Arbeit zu erzeugen,
und damit seinen Marktwert zu erh"ohen.

wie mainst du das genau, und könntest du mal abstrakt zusammenfassen wie
dieser mechanismuss deiner meinung nach funktioniert?

FS basiert nun aber auf Gebrauchswert, nicht Marktwert, und die Spontanit"at
(i.e. Unabh"angigkeit von materiellen Anreizen) macht ja die dort geleistete
Arbeit so brisant !

das denke ich auch, aber ich bin mir nicht im klaren warum du das
meinst. ich denke das ist brisant, weil es ebend zeigt das grundlegende
setzungen der BWL nicht stimmen, sondern im kern selbsterfüllende
ideologische prophezeihungen sind.

lieben gruss, andreas

-- 
"Der Mensch verschwindet aus der Arbeitswelt, wie das Pferd aus der Landwirt-
schaft verschwunden ist."  -- Wassily Leontief, Nobelpreis f. Oekonomie 1973
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Organisation: http://www.oekonux.de/projekt/
Kontakt: projekt oekonux.de



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