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Re: [ox-de] Alan Cox ?ber Software Engineer ing



Hans-Gert Gr�be (2006-08-02 13:26 [PHONE NUMBER REMOVED]):
Stefan Seefeld wrote:
Leicht erlernbare Programmiersprachen und Interpreter- statt 
Compiler-Systeme (Basic statt C) und wirklich intuitive GUIs (statt
Windoofs-Nachäfferei) könnten da viel zum Besseren ändern,

http://www.python.org/doc/essays/cp4e/

Hmm, meine Erfahrung ist eigentlich, dass die Schwierigkeit schon
beginnt, eine etwas komplexere Task strukturiert zu algorithmisieren. Es
mangelt oft schlicht am Vermögen logisch zu denken.  Und wenn es gar ans
(konzise) Modellieren geht, dann wirft auch ein großer Teil meiner
Informatikstudenten (im 4. Semester - SWT-Praktikum) das Handtuch. Da
hilft eine (weitere) einfache Sprache auch nichts.

Hm. Da hilft eine weitere einfache Sprache auch nicht.  
Klar ist löst kein Instrument irgendein Problem.  Aber ob es nicht
hilft?  Zumindest _kann_ doch durch Hilfsmittel vieles ermöglicht
werden, was ohne sie nicht möglich ist, auch wenn es nicht
wirklich das Mittel ist, das da hilft.

Als Parallelbeispiel provoziert Dein Schlußsatz bei mir
Vergleiche, etwa der Art:

- Das Geld nimmt einem auch nicht die Entscheidungen darüber ab,
  was man produzieren und konsumieren möchte, und wie das zu
  organisieren ist.  
  
  Aber die Möglichkeit, Geld als unverselles Maß im Tausch zu
  betrachten, als universelles Zahlungsmittel und so weiter, senkt
  die Transaktionskosten der Koordination und macht damit
  Kooperation in einem Ausmaß, in einer Form und in einer
  Komplexität möglich, wie es vorher nicht vorstellbar war.
  Denn es vereinfacht den Zugang zu solchen Entscheidungen...

- Das Buch nimmt einem nicht die Wissensaneignung ab, -- die
  Sprache, die Mailing-Liste nicht die Kommunikation.  Dennoch
  wirst Du wohl nicht bestreiten, daß all diese Dinge geradezu
  revolutionäre Auswirkungen auf die Tätigkeiten haben, die sie
  einem nicht abnehmen.

Vielleicht kann man allgemeiner sagen: neue Formen der
Vergegenständlichung (von Wissen, Haltungen, Maßstäben, Werten)
nehmen einem nichts ab, aber ob sie ``helfen'' oder nicht, ist
keine Frage, die sich überhaupt auf diese Formen bezieht.
Im alten Ägypten half eine (weitere) tolle Erfindung auch nicht,
die Probleme der Zeit zu überwinden...  In Schottland hinwiderum
hat diese Erfindung einen langanhaltenden Wirbel ausgelöst und
Umwälzungen ohne (bisheriges) Ende.  Na gut, vielleicht nicht ganz
``ausgelöst'', aber würde man da auch so einfach sagen können, sie
würde nicht helfen?

Genauso wie eine Sprache weder ihre Aneignung noch das Denken und
Fühlen und Kommunizieren ersetzen kann, erfordert eben auch eine
Computersprache ein gewisses Umfeld, um gebraucht werden zu
können.  Gäbe es sie aber nicht, gäbe es warscheinlich auch das
Umfeld nicht (lange), in dem sie gebraucht werden könnte. Oder?

Gruß,
El Casi.

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