Message 00343 [Homepage] [Navigation]
Thread: oxdeT00319 Message: 27/34 L1 [In index]
[First in Thread] [Last in Thread] [Date Next] [Date Prev]
[Next in Thread] [Prev in Thread] [Next Thread] [Prev Thread]

Re: [ox] Letzter Teil Paper GPL-Gesellschaft



Hallo, Stefan, _Letzter Teil ..._ gefällt mir sehr gut. Als vielleicht
geeignete Anregung zu weitergehenden Überlegungen hier wieder einmal einige
Fragen bzw. Kommentare.
Bezug:Die These ist, dass die GPL-Gesellschaft eine ist, in der die
Bedürfnisse der Menschen in den Mittelpunkt rücken, in der also nicht mehr
blinde Mechanismen [40] wie der Markt die Menschen knechten anstatt ihnen zu
dienen. Stattdessen werden die Menschen frei, ihre Beziehungen zueinander
und zu den Dingen bewusst und nach freier Entscheidung zu gestalten.
Kommentar:
Muss Markt Menschen knechten ? Muss  nicht vielmehr nur - kann aber? -
ausgeschlossen werden, dass sich mit Hilfe des Marktes Menschen ohne
adäquate Leistung Werte aneignen, die von anderen geschaffen wurden?

Bezug:Wie bei Gnu/Linux bereits heute, würden in der GPL-Gesellschaft
materielle Güter allgemein bereit gehalten [41] bzw. bei Bedarf hergestellt.
Bei Gütern, die leicht, schnell und unkompliziert - z.B. ausschließlich
durch Maschinen - hergestellt werden könnten, könnte vermutlich auf
Lagerhaltung im wesentlichen verzichtet [42] werden. Die produzierten Güter
stünden allen unentgeltlich zur Verfügung, die sie benötigen. Würde ein
heutiger Supermarkt als Verteilstelle genommen, so müßten vor allem die
Kassen entfernt werden.
  Kommentar:
Das würde Kommunismus bedeuten - (Jeder nach seinen Fähigkeiten)-Jedem nach
seinen Bedürfnissen! Voraussetzen würde es jedoch, dass die Summe der
Bedürfnisse mit technisch-organisatorisch machbarem und ökologisch
vertretbarem Aufwand abgedeckt werden könnte! Müssen nicht dazu die
Bedürfnisse in einem - zeitlich jeweils konkreten und veränderbaren - Rahmen
bleiben? Wird sich das über eine Veränderung des Bewusstseins erreichen
lassen? Wenn ja, von wem soll diese Veränderung ausgehen und wie soll sie
vermittelt werden? Etwa durch Zwang?

  Wieso _nicht nur_ ? Soll es also doch noch Geld geben? Wofür?

 Bezug:Die heute scharfe Trennung von ProduzentInnen, die über die
Produktion verfügen, und KonsumentInnen, die lediglich Vorgefertigtes passiv
konsumieren können, würde dadurch gelockert. Weiterhin würden
Produktionsmaschinen auf breiter Basis zur Verfügung stehen [46], da mit
ihrer Hilfe Menschen vollständig selbstbestimmt Güter herstellen könnten.
Mein Kommentar:
  Verlockend, in manchen Fällen sicher auch möglich. Die Entscheidung für
extrem oder weniger extrem dezentralisierte Herstellung müsste dann
wahrscheinlich danach getroffen werden, welcher Weg mit weniger Aufwand und
geringerer Umweltbelastung verbunden ist.
MfG Günther



---------------------
http://www.oekonux.de/



[English translation]
Thread: oxdeT00319 Message: 27/34 L1 [In index]
Message 00343 [Homepage] [Navigation]