Dritter Pol (was: Re: [ox] Literatur zur Kritik der Arbeit)
- From: Thomas Uwe Gruettmueller <sloyment gmx.net>
- Date: Sun, 5 Nov 2000 07:36:49 +0100
Hallo, Stefan, Uli usw.!
On Die, 24 Okt 2000, Stefan Merten wrote:
Last week (9 days ago) Ulrich Leicht wrote:
Die programmatisch-theoretischen Positionen in der Linken lassen
sich anhand ihres Abstandes zu zwei Polen beschreiben: Den einen
Pol bildet die Subsistenz mit ihrer Eigenorientierung, ihrer Kritik
von "Politik" und Staatlichkeit, ihrer Propagierung einer moralischen
Ökonomie und ihrem ökologischen Rigorismus[3], den anderen
bildet die staatliche (Global-) Steuerung bzw. Regulierung der
Ökonomie.Die Linke und die (Zukunft der) Arbeit
Irgendwie habe ich das Gefühl, daß unsere Debatten hier einen dritten
Pol jenseits dieser beiden bilden.
Was meint ihr?
Das sehe ich auch so.
Bei der oben angesprochenen Polarisierung geht es um die Frage der Steuerung
der Herstellung materieller Produkte, sowie die irgendwelcher ständigen
Dienste (z.B. Güterverteilung). Das ist hier aber gar nicht das Thema.
Freie Software, egal ob Computerprogramme, Bücher, Musik oder Baupläne,
stellt Vorlagen für die Steuerung einer Gesellschaft (d.h. ihrer Wirtschaft,
ihrer Kultur usw.) bereit, wer diese nun aufgreifen wird, ein Staat oder
kleinere Gruppen, ist dabei noch gar nicht vorgegeben.
Die "Herstellung" dieser Software besteht hauptsächlich aus Denken. Dieses
unter staatliche Kontrolle oder Steuerung zu stellen, ist vermutlich auch den
meisten Pol2-Fans zuwider, so daß dieser Punkt gänzlich aus der Pol-Debatte
herausfällt.
Tschüß,
Thomas
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