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Re: [ox] Begrifflichkeiten



Da will ich doch aus meinen Fremdwörterbuch (VEB Bibliographisches
Institut.Leipzig.1984) etwas beitragen:

DUALISMUS, der (Gen_):1. Zweiheit, Zwiespältigkeit; das Bestehen
gegensätzlicher Kräfte
2. idealistische Zweiheitslehre, die zwei voneinander unabhängige,
selbstständige u. einander absolut entgegengesetzte Prinzipien im
Weltgeschehen annimmt.(von annehmen,glauben)
3. Bezeichnung der Quantentheorie für die Doppelnatur der Materie, die
gleichzeitig als Korpuskel und als Welle beschriben werden kann <lat>

Heinz Blaha

----- Original Message -----
From: Benni Baermann <benni obda.de>
To: <liste oekonux.de>
Sent: Thursday, September 26, 2002 11:46 AM
Subject: Re: [ox] Begrifflichkeiten


Hiho!

On Wed, Sep 25, 2002 at 06:09:06PM -0400, Stefan Seefeld wrote:
was *ist* ein Dualismus ? Einfach eine (statische) Gegen"uberstellung
von Begriffen, die 'irgendwie' zusammenh"angen, z.B. als Opposition ?
Ich habe das Gef"uhl, das insbesondere dieser Begriff einfach misbraucht
wird. Er mystifiziert eher als das er klarstellt.

Mein Fremdwörterduden sagt:

"Dualismus der; 1. a) Zweiheit; b) Gegensätzlichkeit; Polarität zweier
Faktoren. 2. philosophisch-religiöse Lehre, nach der es nur zwei
voneinander unabhängige ursprüngliche Prinzipien im Weltgeschehen gibt
(z.B. Gott-Welt; Leib-Seele; Geist-Stoff); Ggs. ->Monismus. 3.
Rivalität zweier Staaten oder zwishcen zwei Parteien."

im etwas veralteten DTV-Lexikon von 1968 heisst es u.a.:

"Dualismus [aus lat. dualis >zweifach<], 1) eine Lehre, die zwei
voneinander unabhängige, meist gegensätzliche Prinzipien annimmt, im
Unterschied etwa zum -> Monismus und zum ->Pluralismus. In der
Philosophie heisst D. seit Chr. Wolff insbes. die Auffassung, dass
Gegensätze wie Leib-Seele, Einheit-Vielheit, Geist-Materie,
Denken-Anschaung gedanklich unüberwindbar seien. Als klassischer
Dualist gilt Descartes. In der Religionsgeschichte kam der D. im
Glauben an widerstreitende Mächte oder Prinzipien wie Licht-Finsternis
(Parsismus, Manichäismus), Yin-Yang (in China) zur Ausprägung."

Jetzt klarer?

Warum sind gerade Dualismen mächtige politische Werkzeuge? Sind das
nicht
auch ganz und gar undualistische Begriffe?

ja, das klingt in der Tat ziemlich mythisch. Zum (Macht-)Werkzeug werden
Begriffe dann, wenn sie ihrer Begrifflichkeit (f"ur den Einzelnen)
enthoben werden, d.h. wenn sie von aussen subtil neue Inhalte
absorbieren, ohne dass die Rezipienten sich dessen bewusst sind /
werden.

Hm. Da bin ich mir nun grad wieder nicht so sicher. Auch Begriffe
relativ klaren Inhalts können durchaus Macht entfalten.
"Wirtschaftsflüchtling" oder "Vorwärtsverteidigung" sind vielleicht
Beispiele.

Stefan (noch einer !?!)

Ohje, na immerhin nicht mit M :-)

Grüße, Benni

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