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Mal wieder Fabber (was: [ox] Selbstentfaltung ohne Vereinnahmung - Beispiel)



Hi!

On Dienstag 19 August 2003 16:46, Sven Reumann wrote:
Im Bereich der materiellen Produktion wüsste zumindest ich,
noch nicht einmal wo ich anfangen soll. Von Fabbern habe ich
zum ersten mal hier auf der Liste gehört,

Momentan stehen derartige Maschinen der Allgemeinheit noch nicht 
zur Verfügung. D.h. um *heute* etwas Freies zu konstruieren, ist 
es sicher besser, sich in Elektronik- und Baumärkten nach 
Standardbauteilen umzusehen und daraus etwas zu konstruieren, 
als auf das Verfügbarwerden irgendwelcher Fabber zu warten.

Ich denke dabei z.B. an einen Tintenstrahldrucker, der ein 
vollständig dokumentiertes Protokoll verwendet, Druckköpfe und 
Patronen von beliebigen Herstellern verwenden kann und das 
gedruckte Bild sofort wieder einscannt, einerseits, damit die 
Software einerseits anhand eines Testbildes eine 
Farbstichkorrektur durchführen kann, sowie um beim Drucken 
Aussetzer sofort erkennen und korrigieren zu können. Ferner 
könnte man einen solchen Drucker als Einzugsscanner verwenden, 
um komplette Bücher einzuscannen.

mir ist immer noch nicht klar, was damit geht und was nicht.

Die non-fiktiven Maschinen, um die es bisher ging, sind solche, 
die computergesteuert Teile beliebiger Form ausgeben, z.B. den 
Prototypen einer Händi-Gehäuseschale oder im medizinischen 
Bereich Modelle und Prothesenteile. Auf der Chat-Liste ([chox]) 
hat Helmuth vor kurzem z.B. einen interessanten Zeitungsartikel 
gepostet, in dem es um Zahnersatz ging.

Solche Fabber nützen jedoch nichts im oben erwähnten Beispiel mit 
dem Drucker. Um einen solchen zu konstruieren, könnten nämlich 
größtenteils Standard-Bauteile (z.B. metrische Schrauben) 
eingesetzt werden oder aber Teile, die sich mit 
Standard-Werkzeugen aus Standardmaterialien (z.B. Blechen) 
herstellen lassen. Der technische Aufwand, diese Materialien 
(z.B. Schrauben) von einem Fabber (z.B. durch Sintern) 
maßanfertigen zu lassen, wäre, verglichen mit industrieller 
Massenproduktion, unsinnig hoch.

Wenn auf dieser Liste von Fabbern die Rede ist, so klingt das oft 
nach universellen, vollautomatisierten Minifabriken, die alles 
produzieren können, vom Prozessor bis zum Gitarrengriffbrett, 
und die Einzelteile dann auch noch zusammenbauen, so daß man 
sich nur einen Bauplan herunterzuladen braucht, damit wenig 
später ein komplettes Moped unter dem Schreibtisch hervorwächst. 
Dies ist jedoch pure Science Fiction und führt nicht im 
geringsten weiter bei der Frage, was hier und heute getan werden 
kann.

Zwei Mails vorher,
On Montag 18 August 2003 22:17, Stefan Merten wrote:
3 weeks (24 days) ago Heinz Weinhausen wrote:
Computergesteuerte Maschinen haben wir noch nicht angedacht.

Obwohl euch die bei eurer alterschwachen Mühle - ähm: LKW -
vermutlich sogar gute Dienste leisten könnten: Mit
entsprechenden Messmaschinen könntet ihr die defekten Bauteile
vermessen um sie dann mit geeigneten Fabbern neu herstellen zu
lassen. Das Ende des Flickwerks...

Dies finde ich aus mehreren Gründen absurd:

1. Sowohl beim Vermessen als auch beim Materialisieren treten
   Ungenauigkeiten auf, die von Hand nachgearbeitet werden
   müssen.

2. Wenn ein Teil erstmal defekt oder abgenutzt ist, ist es das
   kopierte Teil ebenso. Also müßten alle Teile des LKWs noch im
   intakten Zustand eingescannt werden.

3. Ein LKW besteht nicht nur aus massiven Formteilen (z.B.
   Kotflügeln). Um den Motor einzuscannen, müßte dieser also
   erstmal in alle Einzelteile zerlegt werden. Die Schwierigkeit
   dabei dürfte nicht nur darin bestehen, ihn hinterher wieder
   zusammenzubauen, ohne daß Teile übrig bleiben, sondern ihn
   überhaupt erstmal auszubauen. Dazu braucht man, glaub ich,
   schonmal einen Kran.

4. Gibt es für alles "geeignete Fabber"? Gibt es Fabber, die
   Zündkerzen herstellen können? Oder Reifen? Das klingt alles
   ziemlich nach Scifi.

5. Ersatzteile für LKWs, die noch so jung sind, daß bei normaler
   Wartung noch einige ihrer Serie herumfahren, sollten, sowohl
   neuwertig als auch gebraucht, leicht zu bekommen sein. Ich
   sehe daher nicht, warum man sie mit teuren Fabbern selbst
   herstellen sollte. (Das wäre ungefähr so, als würde jemand
   AOL-CDs kopieren.) Bei Oldtimern oder antiken Schreibmaschinen
   mag aufgrund der anderen Ersatzteilsituation das Kopieren
   schon eher Sinn machen.

cu,
Thomas }:o{#
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Ach, heute fällt mir kein Spruch ein.
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