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Re: [ox] Geistiges Eigentum. aus Streifzuege 31



Hi Rudolf!

Na freut mich ja, dass du offenbar ein fest gefügtes und über jeden
Zweifel erhabenes Weltbild hast. Manchmal frage ich mich allerdings,
was du dann hier machst, wo es ja eigentlich mehr darum geht Zweifel
zu säen und durch neue Weltbilder zu ersetzen. Egal.

Andere haben schon einiges zu deinen Aussagen gesagt. Mein Cent.

Last week (13 days ago) Rudolf Sponsel wrote:
Das sehe ich anders. Es gibt geistige Arbeit. Auch die materiellen
Früchte dieser geistigen Arbeit steht in erster Linie dem zu, der sie
geleistet hat und nicht denen, die abkupfern und von fremder Leistung
profitieren wollen, was teilweise als unsoziales Schmarotzertum
angesehen werden kann.

Wenn du als Psychologe arbeitest hast du dir sicher auch nicht jede
Therapie selbst ausgedacht. Fällt deine Nutzung der Ergebnisser
anderer auch unter unsoziales Schmarotzertum?

Natürlich kann und soll man darüber reden, wie
viel einem zusteht. Leute wie z.B. Bill Gates, die alleine mehr besitzen
als die 120 Millionen Geringstbesitzenden in den USA zusammen genommen,
zeigen eine extrem plutokratische Desorientierung und Fäulnis der
Gesellschaft an.

Begriffe aus der Individualpsychologie (Desorientierung) oder gar
Biologie (Fäulnis) in einen gesellschaftlichen Diskurs einzubringen,
ist aus meiner Sicht immer das letzte Mittel derer, die keine
Argumente haben. Tatsächlich gibt es vermutlich auch kein
intrinsisches Argument, warum Bill Gates nicht über solches Vermögen
verfügen sollte. Und die Rede davon wieviel (Geld) Leuten zusteht und
welchen davon für was ist nun wirklich recht reaktionär.

Aber: Es kann ja wohl nicht angehen, daß jemand z.B. in 5 Jahren ein
Programm entwickelt, das dann beliebig von anderen kopiert und genutzt
wird, ohne daß der Entwickler etwas davon hat  - außer Schaden.

Sag' mal, wenn das nicht angehen kann, wie erklärst du dir dann
eigentlich das Phänomen Freie Software? Schon mal von gehört?

Nichts leisten muß, wer nicht kann; für den soll die Sozialgemeinschaft
angemessen aufkommen.

Und wer beurteilt wer wieviel leisten kann? Vielleicht kann Bill Gates
einfach nicht anders?

Last week (11 days ago) Rudolf Sponsel wrote:
Allerdings ist ein fairer Tausch von Leistungen meiner Ansicht nach
notwendig.

Welche Not genau wendet ein Tausch von Leistungen deiner Ansicht nach?
Warum können - wie eben z.B. in Familien - die Leistungen nicht ohne
Tausch zur Verfügung stehen? Insbesondere dann nicht, wenn die
Erstellung der Leistung selbst schon keinen Schaden bedeutet, der dann
entschädigt werden müsste?

Last week (10 days ago) Rudolf Sponsel wrote:
Von was leben eigentlich die Träumer hier (ernsthaft gefragt)?

Nun, ich gehe einem 40-Stunden-Job in der Software-Branche nach und
versuche da meine Selbstentfaltung zu maximieren. Und wenn ich mir so
die Oekonux-Konferenzen anschaue, dann würde ich bei vielen der dort
Anwesenden Ähnliches vermuten.


						Mit Freien Grüßen

						Stefan

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Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: projekt oekonux.de



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