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Re: [ox] Potsdamer Denkschrift 2005



*Am [2005-12-03 16:50] schrieb  Christoph Reuss <crox iac-research.ch>:
 
Zum Motto "Wehret den Anfängen":

Demnach müsste man den Marxismus verbieten, denn Stalin & Co. gingen ja
von diesem "Anfang" aus.  Die blutigen Folgen sind in diesem Fall
historische Tatsache, wohingegen es eine haltlose Unterstellung
gegen die P/P-Theorie ist, dass sie zu solchen Folgen führen würde.
[...]

"Währed den Anfängen" bezieht sich darauf Leuten zu wiedersprechen die
für komplexe Probleme simplifizierende (und um es deutlich zu machen
damit in verkürzender Weise falsche) Lösungen anbieten. Eine solche
Weltsicht ist immer Falsch und führt bei ihrer Umsetzung immer zu
schrecklichem Elend und Leid bei den Leuten die doch nur gerettet werden
sollen...

 
Zum Antisemitismus-Strohmann / Anwälte:

Ich halte es für sehr problematisch, dass Andreas Juden (und erst noch
die konvertierten) hier pauschal zu den Predators zählt.  ;-}

Hä? Das machst du doch hier die ganze Zeit! Wer redet den immer von
Anwälten?

Andreas' Verwechslung von Anwälten mit Juden ist sehr deplaziert,
und bloss ein plumper Versuch, die P/P-Theorie zu diskreditieren.

"plumper Versuch" ist gut, was machst du denn da bitte grade? Da hast du
dir aber schön was aus den Zusammenhängen gerissen und neu
zusammengebraut. Der ganze Bezug ist ja zum Glück im Mailarchiv
nachzulesen.

Du hast Marx für einen Pfaffensohn gehalten, darauf hin habe ich dir
gesagt, das der Vater von Marx auß deiner "Haßkategorie" kommt und ein
Anwalt war, außerdem habe ich geschrieben das Paffe auch noch besonders
falsch sei, da die Familie von Marx eine angesehene Rabinerfamilie war
und sein Vater erst zum Christentum konvertierte.

Somit habe ich Anwälte und Juden nicht verwechselt sondern dich auf dein
fehlerhaftes biografisches Wissen um die Person "Karl Marx" hingewiesen!

Der Rest ist nur in deinem Kopf passiert!

Den Beruf des Anwaltes ergreift man willentlich, weil er zu seinen
persönlichen Werten passt, und man unterwirft sich damit freiwillig
den verbindlichen beruflichen Standesregeln (die z.B. Gratis-Rechts-
beratung verbieten).  Der Beruf besteht darin, am Streit und Leid
Anderer zu verdienen, wobei eine positive Lösung nicht erforderlich
ist für das hohe Honorar.  Das soll nicht heissen, dass alle Anwälte
genau gleich auf dem P-P-Spektrum positioniert sind, aber wenn einer
sich "zu weit" vom Predator-Ende weg bewegt, verstösst er entweder
gegen die Standesregeln/Gesetze oder geht pleite.  Dieser Berufsstand
kann nur _von aussen_ grundlegend geändert bzw. entmachtet werden.

Bla, bla! Bist du mal von einem Anwalt abgemaht worden oder woher kommt
dein Hass?! Das ist ja lächerlich was du da von dir gibst, du betreibst
hier gesinungspolizeiliche Überdenkammschererei! Für dich ist ein Anwalt
schlecht, weil er ein Anwalt ist! So ein Mist! Ein Menasch ist schlecht,
wenn er schlecht handelt (siehe dein Beisp. "Vergewaltiger") und nicht
weil du ein schlechtes Bild über seinen Beruf hast! Lachaft! Ein Anwalt,
der jemanden vor Gericht verteidigt ist also ein schlechter Mensch? Oder
ein Anwalt, der in einem Verbraucherschutzverein dafür sorgt, dass ein
Lebensmitelskandal auch fachgerecht Dokumentiert wird, damit die
Schuldigen später nicht wegen Mangel an Beweisen freikommen??? Hm? Noch
einmal die Frage aus einer unbeantworteten früheren Mail: merkst du nicht
wo deine einteilung in Gut und Böse hinführt? Merkst du nicht das
Hexenjäger, Faschisten und Schlimeres genau die selbe Logik verwendet
haben????? Willst du das wirklich????

 
Ein Rechtssystem ohne Predators?

Und Konflikte wird es dabei nie wieder geben?

Doch, aber die lassen sich unter Produzenten vernünftiger und
kostengünstiger lösen als durch Predator-Anwälte und Richter, die
als lachende Dritte primär um ihre Honorar- und Prestige-Maximierung
besorgt sind.

Und kontroverse Konflikte? Und Kompromisse? Vielleicht nach dem Motto:
"Du hilfst mir heute, ich helf dir morgen". Aber was, wenn du morgen
sagst "Ich hab es mir anders überlegt"? Kehren wir zum guten alten
"Vertrag per Handschlag" zurück oder sind da vielleicht doch ein paar
Elemente heutigen Vertragsrechts was Bewahrenswertes?

Wer es sich "morgen anders überlegt", um sich einen Vorteil zu
verschaffen, handelt predatorisch.  Bezeichnenderweise ist es ja oft so,
dass sich Gerichtsentscheide von einer Instanz zur nächsten umkehren,
also "morgen anders überlegt" haben.  Und auch zwischen Anwälten gibt
es keine Rechtssicherheit -- "2 Anwälte, 3 Meinungen".  Zwischen
Recht haben und Recht bekommen klafft im Predator-System ein Abgrund --
gesichert ist nur, dass Juristen profitieren.  Das können Produzenten
sicher besser lösen.

Und wieder sinnfreies Stammtischanwältebashing! So verbessert man doch
nicht die Welt Christoph! Das ist doch Niveaulos!


 
Zur Vergewaltiger-Analogie:

Genau -- schuld sind nie die handvoll Vergewaltiger, schuld ist auch
nicht "die falsche Art zu denken" (Sexismus etc.), sondern Schuld sind
natürlich die Leute die meinen den anderen sagen zu können dass
Vergewaltigung falsch ist und wie sie sich davor schützen könnten.

Hä? Geht es noch???
Du stellst dich hier in eine Reihe mit Vergewaltigungsopfern damit,
ähhh, ja warum eigentlich??

Die ungerechte, willkürliche Unterdrückung und Ausbeutung durch Predators
kann durchaus mit Vergewaltigung verglichen werden -- es wird (kollektiv
und zuweilen individuell) Gewalt ausgeübt, z.T. physische, und die Folgen
für die Opfer können noch traumatisierender und folgenschwerer sein, bis
hin zum Tod und lebenslanger Schädigung.  Dass diese Predators organisiert
vorgehen, während Vergewaltiger meist Einzeltäter sind, macht die Sache
für die Opfer nicht besser (das Gefühl des Ausgeliefertseins ist sogar
noch grösser), und entschuldet keineswegs den persönlichen Beitrag der
Machtausübenden.  Die Machtausübenden als "den realen Sachzwängen
Unterworfene" darzustellen, ist ein unerträglicher Hohn gegen die Opfer.
Für einen Diktator oder hohen Richter gilt das noch weniger als für
einen Vergewaltiger weit unten in der Hackordnung!

Schon diese Kette ist arg konstruiert aber du hattest nicht damit
angefangen um gesellschaftliche Unterdrückung und Ausbeutung mit
Vergewaltigung gleichzusetzen (womit du meies Erachtens den direkten,
erniedrigenden und persöhnlich missbrauchenden Akt der Vergewaltigung
verharmlost) sondern du hattest das als retorisches Stielmittel
verwendet um meine Aussage "Es gibt keine Predatoren. Entweder sind wir
alle welche oder niemand" zu übertrumpfen. (Auf die Aussage bin ich in
der Mail "Die Steinchenfrage  (was Re: "Uber Verantwortung)" bereits im
Detail eingegangen...)

 
Freud'sche Ausrutscher:

Ich bin ein Preadtor, weil ich gegen Christoph bin!

Komisch, ich dachte man darf nicht gegen einzelne Personen sein?
Da hat sich der gute Andreas selbst verraten, merkt man ja auch am Stil.

Man oh man! Du versuchst wirklich alles um einem das Wort im Halse
umzudrehen! Diese Aussage hatte einen klaren Zusammenhang! Es war die
überspitze Pharaphrasierung deiner von dir verwendeten Logik und als
Kritik gemeint! In Watte gepackt und unmissverständlich: "Man wird zum
Predator indem man gegen die Ideologie von Christoph Reuss ist, das
finde ich nicht in Ordnung!"

 
Gruss an alle von einem besorgten

Das war übrigens meine Formulierung,

mal sehen ob du das auch "klaust" (oh, ich meinte natürlich
producermäßig verwendest): gruss von einem zunehmend entsetzten, andreas

Das letzte ist eine höchst eigenartige Bemerkung für ein FLOSS-Forum,
und zeigt wieder ein völliges Missverständnis des P/P-Gegensatzes.
Inwiefern soll denn das (ironische) wiederverwenden einer Kurzformel
eine Ausbeutung des anderen Autors darstellen?

Sorry aber die Ironie war mir wohl entgangen du hast einfach meine
Grußformel eins zu eins verwendet wie du auch in der ganzen Mail immer
wieder versucht hattest meine Argumente gegen mich zu drehen. Da fand
ich diese Vorgehensweise bezeichnend...

Dürfen dann Produzenten keine Schrauben XYZ mehr verwenden, weil je
dieselbe Art von Schrauben schon von anderen Produzenten verwendet
wurde?  Nichtmal eine "falsche Aneignung" liegt hier vor, denn aus dem
Thread-Kontext war ja der erste Autor ersichtlich.

Nein, es ging nicht um Schrauben und auch nicht um Patente, es ging mir
darum, dass ich es Unangemessen fand meine Besorgniss ob dieser
Diskussion auf diese Weise durch den Kakao gezogen zu sehen...

Gruss,
Christoph

Lieben Gruss, Andreas

-- 
"Der Mensch verschwindet aus der Arbeitswelt, wie das Pferd aus der Landwirt-
schaft verschwunden ist."  -- Wassily Leontief, Nobelpreis f. Oekonomie 1973
________________________________
Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: http://www.oekonux.de/projekt/
Kontakt: projekt oekonux.de



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