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Re: [ox] Re: Computer im Kapitalismus



Hi Benni et al!

6 days ago Benni Baermann wrote:
On Sat, Dec 11, 1999 at 11:55:31AM [PHONE NUMBER REMOVED], Stefan Meretz wrote:
Tote Arbeit ist die vergegenständlichte Arbeit, also das Resultat von
Arbeit "in" einem Produkt, z.B. einer Maschine. Tote Arbeit schafft im
Unterschied zu ledendiger Arbeit keinen neuen Wert, sie kann bestenfalls
bereits vorhandenen Wert auf ein Produkt übertragen. Ersetzt der
Kapitalist lebendige durch tote Arbeit (Maschine statt Mensch =
Rationalisierung), dann kauft dieser mit der Maschine eine Menge x
bereits vorhandenen Werts ein, den die Maschine im Laufe ihres Einsatzes
an die Produkte abgibt.

Ohne mich mit der (marxistischen?) Theorie genauer auszukennen,
wirkt zumindestens diese Zusammenfassung auf mich als nicht mehr auf
Computer anwendbar. Obige Wertverwurstung in der Maschiene
funktioniert ja nur dann, wenn man einen festen Wert in die Maschine
steckt, der dann wieder "herausfliesst" mit der Zeit.

Na, ich sage mal so: Der Computer, der irgendwann mal angeschafft
worden ist und einen festen Wert hat, wird ja auch irgendwann durch
einen neueren ersetzt. Dann hat der alte seinen Wert eben vollständig
abgegeben. Laut Finanzamt braucht ein Computer dazu übrigens zwei
Jahre ;-) .

Auch wenn er dann noch tadellos funktioniert ist er aber nicht mehr
brauchbar.

Genau das geht aber mit einer universellen Maschine nicht. Der
Computer kann im Laufe seines Lebens fuer Dinge eingesetzt werden,
fuer die seine Erfinder ihn nie gedacht haben.

Und genau deswegen würde ich an dieser Stelle auch den Übergang vom
Computer als Produktionsmittel zur Software machen.

Spannenderweise ist Software so wie sie ist natürlich erstmal keinem
Verschleiß unterlegen - aber das ist der Computer oben auch nicht...

Beide altern allerdings und das hat zur Folge, daß sie den sich
ändernden Anforderungen nicht mehr gerecht werden und daher
unbrauchbar werden.

Und wenn du Office 97 durch Office 00 ersetzt, dann hat Version 97
eben ihren Wert abgegeben.

Ich bin aber nicht 100% sicher, ob ich das jetzt richtig
interpretiere.


						Mit li(e)bertären Grüßen

						Stefan


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