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[ox] GPM-Gesellschaft



Thema:   GPM-Gesellschaft
Datum:  03.12.00 22:36:52 !!!First Boot!!!
From:   Horibbeck aol.com
To: smerten dialup.nacamar.de, INA-M link-lev.de, list krisis.free.de

blöderweise hatte ich oekonux vergessen, verzeihung.

Lieber Stefan Merten!
Am Wochenende habe ich in Dortmund Deine Gnu/Linux-Meilenstein-Kurzfassung 
mitgenommen, die ich für recht aufregend halte im emanzipatorischen Sinn. 
Text komplet in: 
http://www.oekonux.de/texte/meilenstein/kurz.html

Deshalb ein kleiner Beitrag zu "Work in Progress".
Ganz am Schluß ist mir etwas aufgefallen.
Du schreibst:
 
"In der GPL-Gesellschaft, die die Informationsgesellschaft erst auf den 
Begriff bringt, würde nun wiederum die Produktion von Waren zum bloßen 
Anhängsel der Produktion von Informationen. Die Gesellschaft würde also von 
den Prinzipien der Produktion von Informationen bestimmt - deren erstes 
Beispiel Gnu/Linux ist."

Du meinst sicher eine Art GPL-Produktion von Informationen - allerdings nur, 
wenn diese nicht warenförmige Art des Produzierens sich durchsetzen kann 
gegen die momentan noch dominierende Produktion in Warenform. Eine scheinbar 
gesetzmäßige Automatik ist da wohl leider nicht eingebaut, obwohl Ihr mich 
wieder hoffen laßt, denn die überragende Qualität von Linux und MP3 entfalten 
jetzt schon eine gewisse Anziehungskraft. 
Ein wenig Utopie ist schon Wirklichkeit geworden!

Die "nahezu menschenfreie (industrielle) Produktion" mittels 
"Universalmaschinen", die dann "computergesteuert mehr oder weniger beliebige 
Werkstücke herstellen können" ist in den am weitesten entwickelten Ländern 
ziemlich sicher eine realisierbare Noch-Utopie. Aber der Eurozentrismus 
lauert!  Was ich für sehr wichtig halte für einen Erfolg einer globalen (!!!) 
GPL-Bewegung, ist die Unterschiedlichkeit des Bildungsstandes der Menschen 
und der Produktionsweisen in aller Welt. Dabei halte ich es für durchaus 
möglich und auch für von vorneherein anzustreben, daß in einer nicht 
warenförmig produzierenden Bewegung (einer Abkopplungsbewegung) auch auf 
niedrigem Rationalisierungs-Niveau von leibhaftigen Menschen produziert 
werden kann (z.B. in so paradiesisch fruchtbaren Ländern wie Uganda und 
Burundi oder von einer so gebildeten Bevölkerung wie der jugoslavischen oder 
russischen), denn das Diktat der gesellschaftlich durchdchnittlichen 
Produktivität, durch die diese Menschen jeder HANDLUNGSFÄHIGKEIT beraubt 
sind, ist ja NICHT GÜLTIG in dieser Bewegung. Dies ist ein absolut 
menschenunwürdiger Zustand, wie ich finde und sofort und auch ohne 
Automatisierung materieller Produktion aufhebbar, es sei denn diese alles 
kopierenden "Universalmaschinen" werden genau so schnell genau so billig wie 
Computer. 
Mit wertlosen Grüßen, Horst


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Organisation: projekt oekonux.de



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