Re: [ox] Re: Debian-CDs im Umsonstladen
- From: Enrico Weigelt <weigelt metux.de>
- Date: Sun, 24 Nov 2002 05:54:20 +0100
On Sun, Nov 24, 2002 at 04:02:13AM [PHONE NUMBER REMOVED], Thomas Uwe Gruettmueller wrote:
<snip>
OK, d.h. im Laden steht eine Brennstation, die die Images
einiger oder aller aktuellen CDs auf der Platte vorrätig hält.
Aktualisiert werden diese entweder über eine Netzanbindung oder,
wenn eine solche nicht vorhanden ist, dadurch, daß gelegentlich
jemand eine neue Version von CD einspielt.
So dacht ich mir das.
<snip>
Das Ausleih-, bzw. Schneeballverfahren läßt sich aber nicht
vermeiden, wenn
* es im Laden keine Brennstation gibt oder
Herrjeh, einmalig ein paar Hundert Euro. Die Kiste kann man dann
noch fuer allerlei andere Geschichten nehmen, meinetwegen auch
zur Steuerung der Kaffemaschine ;-)
* die Kapazität nicht ausreicht (z.B. bei einem einzelnen
4x-Brenner).
Es werden ja nicht alle auf einmal kommen. Ansonsten muss halt
mal jemand warten ...
<snip>
Wenn man in <1km vom Laden wohnt, kann man aber gleich nen
Funklink ziehen, womit man sich dann die Mühe zum hinlaufen,
ggf auch Rohlinge sparen kann.
Klingt gut.
Problematisch ist nur, wenn das keiner einrichten kann
So ein Problem ist das nun auch nicht. Es gibt eine Menge
Leute, die mit sowas ihre Broetchen verdienen
(ich bin einer davon -- siehe signature).
oder der laufende Betrieb zu teuer ist.
Ist eigentlich eher eine 1x-Investition, die mittlerweile auch
nicht mehr so gravierend ist. Als wir '96 damit angefangen haben,
kostete ein Access-Point noch ca 5kDM, ein Station Adapter ca 2k,
heute kriegt man das fuer <0k5 hinterhergeworfen.
Was bedeutet das? Daß industrielle Pressungen zukünftig
verschwinden, da alle Leute lieber ihre CDs selbst brennen?
Kommt auf die Bereiche an. Kommerzielle Musik-CDs und
renommierte Software werden sicherlich auch weiterhin in
großen Stückzahlen gepreßt.
Meinst du proprietäre Software und Musik? Darum ging es mir
nicht.
renommiert heisst nicht zwingend propertaer.
btw gibt es auch open-source musik ...
<snip>
Bei Buchdeckeln bin ich mir ziemlich sicher, daß sie
industriell produziert werden. Mir ist aber, anders als bei
CD-Rs, Paier usw., nicht klar, wo man fertige Buchdeckel zu
kaufen bekommt.
Wer (außer weiterverarbeitende Industrie) sollte das Kaufen ?
Jemand, der seine E-Books gerne in Buchform ausdrucken möchte.
Tja, dann soll der's mal im Bastlerbedarf versuchen ...
Oder genuegend Leute sammeln, um entsprechendene Abnahmemengen
zusammenzukriegen ...
btw waer das eine lustige Idee: Webshop fuer Buchdeckel ;-)
(Shopsystem koennt ich dafuer anbieten ;-))
Es muß sich ja für Produzenten und Händler lohnen, das Zeugs
auch in kleinen Stückzahlen zu verkaufen ...
Seh ich auch so. Die Dinger wird es sicher nur im 100er-Pack
geben oder stark überteuert.
Tja, irgentwer muss sich ja die Muehe machen, damit zu handeln ...
<snip>
Zweifelhaft.
Der Mensch ist des Menschen Wolf.
Ähm... Nun ja, immerhin kann es bei einem pessimistischen
Menschenbild keine Enttäuschungen geben. Das hat natürlich auch
was für sich.
Aber der Trick war ja gerade, daß es bei den Szenarien in meiner
vorletzten Mail gar nicht darauf ankam, daß sich alle so-und-so
verhalten. Im Gegenteil. Die Szenarien basieren auf der Annahme,
daß der Umsonstladen immer neuen Nachschub an Produkten mit
freiem Bauplan hereinbekommt, und das mit gleichbleibender oder
steigender Qualität.
Und wer soll das alles produzieren ?
Du glaubst doch nicht in etwa, dass die Leute das alles freiwillig
und umsonst tun ... an die schoene heile Welt des Umsonstladens
glauben wohl nur sehr wenige, und diese wenigen muessen unter
sich bleiben, damit der Traum nicht zu schnell platzt.
<snip>
2. Nicht jeder hat einen CD-Brenner.
Entkräftet das Argument nicht, da irgentwer trotzdem die CDs
kopieren muß
Nö, aber es wäre schön, wenn es deshalb einen öffentlich
benutzbaren Brenner gäbe.
Siehe oben, wenn auch ein anderes Thema als die Fragestellung.
<snip>
Hier wäre ein automatisches Mirrorsystem sinnvoll,
das solche Problematiken automatisiert, man könnte dies aber
z.b auch mit freenet (http://freenet.sourceforge.net)
erreichen.
Soweit ich weiß, löscht Freenet automatisch alles, was wenig
nachgefragt wird, ohne daß man das beeinflussen kann.
Configurationsfrage. Man koennte einfach eine hinreichende Menge
an Servern so configurieren, dass eben nichts geloescht wird,
das nicht mindestens x mal vorhanden ist. (wobei sich letzteres
quasi garnicht messen laesst)
Ich habe eher den umgekehrten Fall vor Augen, nämlich daß
irgendjemand seine alten CDs in einen Pappkarton räumt und
aufhebt, weil er sie zum Wegwerfen zu schade findet. Ebenso
trägt er sie in eine Datenbank ein, um andere darauf
hinzuweisen. Vielleicht interessiert sich in ein paar Jahren mal
jemand dafür. Dann kann, wenn sich in ein paar Jahren mal jemand
dafür interessiert und die CDs noch immer nicht geschmolzen oder
zerbröckelt sind, er sich die CDs abholen, kopieren oder
ausleihen.
Geht mit freenet auch. Man braucht bloss bestimmte Files als
'nicht loeschen' markieren und seinen Server so einstellen, dass
er das beruecksichtigt.
So eine Datenbank wäre auch für neue Versionen nicht schlecht:
Wenn es bei mir in 1km Umkreis bereits 5 Leute gibt, von denen
man sich Debian kostenlos ausleihen kann, dann brauche ich nicht
noch eine eigene Version -- es sei denn, ich will das Zeug
archivieren oder selbst zum Verleih anbieten.
Naja, sowas ist vielleicht fuer sehr kleine Communities nicht
schlecht. Aber da reicht es eigentlich auch aus, wenn man eine
lokale newsgroup hat, die alle hin und wieder mal lesen.
5. Bücher in Papierform haben den Vorteil, daß sie nicht den
Bildschirm blockieren (es sei denn, man hat zu viele,
aber dann kann man sie ja verschenken.). Außerdem sind
E-Books auf einer in ein Towergehäuse eingebauten Festplatte
nicht sehr transportabel.
ebooks kann man beliebig kopieren und ausdrucken.
Genau darum gehts mir auch: um ausgedruckte freie E-Books.
Sind dann aber keine ebooks mehr ;-)
~-n
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