Re: Debian-CDs im Umsonstladen (was: [ox] Umsonstladen in FR)
- From: Enrico Weigelt <weigelt metux.de>
- Date: Sat, 23 Nov 2002 00:55:14 +0100
On Fri, Nov 22, 2002 at 05:42:15PM [PHONE NUMBER REMOVED], Thomas Uwe Gruettmueller wrote:
<snip>
Was spricht gegen CDRW-Drives und regelmaessiges Mirroring ?
foo:/ # man 1 rsync
Ich verstehe den Zsammenhang nicht. Was willst du mirrorn, die
Produkt-Verfügbarkeitsliste?
Nein, das Produkt.
Oder die Images der angebotenen CDs, zum Selbstbrennen im Laden?
Korrekt.
BTW: Sind CDRWs eigentlich in normalen CD-Playern lesbar?
Wenn es Audio-Tracks sind, ja.
<snip>
Daten liegen immer auf materiellen Trägern. Aber das meinst du
sicher nicht. Meinst du mehrfach verwendbare Medien?
Das ist irrelevant. Es geht darum, daß Daten beliebig kopierbar sind.
Der Aufwand, daß Leute CDs bei Ausleihe kopieren und Kopien
zurückbringen ist einfach mal sinnlos, zumal regelmäßig Upgrades
kommen und viele Leute vielleicht auch bloß Auszüge benötigen.
Ergo: vor Ort von einem jeweils aktuellem Archiv kopieren.
Kann man sich denn nicht vor Ort fix ein paar Images
runterziehen ? Solche Trivialitaeten sind ja eigentlich
garnicht der Rede wert.
Wo ist vor Ort? Zu Hause? Im Umsonstladen?
Beliebig. Irgentwo, wo man CDs kopieren kann.
Da Brenner billig sind und eigentlich überall Rechner rumstehen,
kann das durchaus im Laden passieren.
Wenn man in <1km vom Laden wohnt, kann man aber gleich nen Funklink
ziehen, womit man sich dann die Mühe zum hinlaufen, ggf auch Rohlinge
sparen kann.
<snip>
Was bedeutet das? Daß industrielle Pressungen zukünftig
verschwinden, da alle Leute lieber ihre CDs selbst brennen?
Kommt auf die Bereiche an. Kommerzielle Musik-CDs und renommierte
Software werden sicherlich auch weiterhin in großen Stückzahlen gepreßt.
Aber je mehr die Vernetzung zunimmt, je mehr Leute eine Standleitung
haben, um so mehr individuelle Kopien wird es geben und die Leute
stellen sich ihre Distributionen selber zusammen. Das Brennen wird
im Verhältnis zum Datenaufkommen zurückgehen, wenn die allgemeine
Verfügbarkeit von Software (so auch Musik+Videos) im Netz besser wird.
<snip>
Gar nicht. Industrielle Fertigung ist arbeitssparend. Bestes
Beispiel ist hier sicher der Vergleich zwischen handgesiebtem
und industriell gewalztem Papier.
Ok. Deine Äußerung klang für mich irgentwie, als ob industrielle
Fertigung generell Kritikwürdig sei.
<snip>
Bei Buchdeckeln bin ich mir ziemlich sicher, daß sie industriell
produziert werden. Mir ist aber, anders als bei CD-Rs, Paier
usw., nicht klar, wo man fertige Buchdeckel zu kaufen bekommt.
Wer (außer weiterverarbeitende Industrie) sollte das Kaufen ?
Es muß sich ja für Produzenten und Händler lohnen, das Zeugs auch
in kleinen Stückzahlen zu verkaufen ...
<snip>
Deshalb hatte ich mir ja Szenarien ausgedacht, bei denen das
schädliche Verhalten sich bei zunehmender Intensität zunehmend
neutralisiert. Die Frage ist nur, ob sie funktionieren.
Zweifelhaft.
Der Mensch ist des Menschen Wolf.
Es ist sinnlos, das ändern zu wollen. Man muß einfach damit umgehen.
<snip>
1. Nicht jeder hat einen Flatrate-Zugang. Eine komplette CD mit
ISDN herunterzuladen dauert 23 Stunden. Debian besteht jedoch
aus 14 CDs. Das alles downzuloaden kostet Unsummen.
Das weiß ich durchaus. (Bin da selber betroffen)
Siehe aber oben, der Umsonstladen sollte sich eher bei Bedarf
Images ziehen, damit die Leute vor Ort brennen können.
Und wer in der Nähe wohnt, möge doch gleich einen Funklink aufbauen.
2. Nicht jeder hat einen CD-Brenner.
Entkräftet das Argument nicht, da irgentwer trotzdem die CDs kopieren muß
<snip>
3. Daß im Internet irgendjemand CD-Images zum Download anbietet,
bedeutet, daß dieser jemand kräftig draufzahlt. Als ISP weißt
du ja sicher, was Traffic kostet.
Ist mir klar. Aber für reine Distributionszwecke reicht es aus, eine
Pizzaschachtel an einen Standort mit niedrigen Traffickosten aufzustellen.
Freie Projekte kriegen auch ganz gern Space an Unis.
<snip>
4. Daß Unis und ISPs Debian mirrorn und es somit downloadbar
machen, heißt nicht, daß dies auf jede Art freien Contents
zutrifft. Z.B. dürfte es schwierig sein, eine stark veraltete
Version noch online zu finden. Freie Musik ist ebenfalls
nicht zuverlässig online zu finden.
Technische Details.
Liegt daran, daß die meisten Leute alte Versionen irgentwann löschen.
Hier wäre ein automatisches Mirrorsystem sinnvoll, das solche Problematiken
automatisiert, man könnte dies aber z.b auch mit freenet
(http://freenet.sourceforge.net) erreichen.
5. Bücher in Papierform haben den Vorteil, daß sie nicht den
Bildschirm blockieren (es sei denn, man hat zu viele, aber
dann kann man sie ja verschenken.). Außerdem sind E-Books auf
einer in ein Towergehäuse eingebauten Festplatte nicht sehr
transportabel.
ebooks kann man beliebig kopieren und ausdrucken.
~-n
--
Bestes Mittel gegen Mailviren: Outlook löschen.
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