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Re: Debian-CDs im Umsonstladen (was: [ox] Umsonstladen in FR)



Hallo, Enrico!

On Thursday 21 November 2002 06:08, Enrico Weigelt wrote:
On Thu, Nov 21, 2002 at 05:12:34AM [PHONE NUMBER REMOVED], Thomas Uwe
Gruettmueller wrote:

<snip>

Gut wäre auch ein internetbasiertes Register (ähnlich wie
bei Schmendriks Verleih-System), welche freibauplanigen
Produkte gerade an welchem Ort verfügbar sind. (Das wäre
dann quasi ein Umsonst-Onlineshop ;o) ).

Was spricht gegen CDRW-Drives und regelmaessiges Mirroring ?
foo:/ # man 1 rsync

Ich verstehe den Zsammenhang nicht. Was willst du mirrorn, die 
Produkt-Verfügbarkeitsliste?

Oder die Images der angebotenen CDs, zum Selbstbrennen im Laden? 

BTW: Sind CDRWs eigentlich in normalen CD-Playern lesbar?

<snip>

Was mir an den oben aufgeführten Produktions-Varianten nicht
gefällt, ist der darin enthaltene Rückschritt von der
industriellen Herstellung zur Handarbeit.

Der Rueckschritt liegt eher darin, dass man beliebig
(ver)teilbare Informationen auf materielle Datentraeger bringt
und sich dann ueber deren Verteilung und Reproduktion Gedanken
macht.

Daten liegen immer auf materiellen Trägern. Aber das meinst du 
sicher nicht. Meinst du mehrfach verwendbare Medien? 

Kann man sich denn nicht vor Ort fix ein paar Images
runterziehen ? Solche Trivialitaeten sind ja eigentlich
garnicht der Rede wert.

Wo ist vor Ort? Zu Hause? Im Umsonstladen?

 * Kann das obige Modell vielleicht den Preis einer
industriell gepreßten CD unter den eines CD-Rohlings
drücken?

Wohl kaum. Der Aufwand ringsrum rechtfertig das nicht.

Was bedeutet das? Daß industrielle Pressungen zukünftig  
verschwinden, da alle Leute lieber ihre CDs selbst brennen?

 * Was ist mit werbefinanzierten CDs? (z.B. Debian-CDs mit
dem Reklameaufdruck irgendeiner Zeitung) Können diese
unterhalb des Rohlingpreises angeboten werden?

Klar, wenn sich Sponsoren finden.

 * Die Rohmaterialien (Papier, Buchdeckel(?), CD-Rohlinge,
   CD-Hüllen etc.) werden weiterhin industriell gefertigt.
   Vielleicht ist das ja noch ausbaufähig.

Wie willst Du das anders machen ?

Gar nicht. Industrielle Fertigung ist arbeitssparend. Bestes 
Beispiel ist hier sicher der Vergleich zwischen handgesiebtem 
und industriell gewalztem Papier.

Bei Buchdeckeln bin ich mir ziemlich sicher, daß sie industriell 
produziert werden. Mir ist aber, anders als bei CD-Rs, Paier 
usw., nicht klar, wo man fertige Buchdeckel zu kaufen bekommt.

Ein Punkt an der Umsonstladengeschichte, der mir noch nicht
klar ist, ist der der Rekommerzialisierung.

Einige Szenarien:

Solche Systeme koennen von
einzelnen sehr schnell zugrunde gerichtet werden.

Deshalb hatte ich mir ja Szenarien ausgedacht, bei denen das 
schädliche Verhalten sich bei zunehmender Intensität zunehmend 
neutralisiert. Die Frage ist nur, ob sie funktionieren.

Einige Kuriositäten werden später vielleicht auch für
Sammler interessant,

Ich denke schon, dass es dem Umsonstladen schaedlich sein
wird. Wenn man nicht wirklich die Ideale Gruppenkonstellation
hat, wird der Umsonstladen schnell ausgebeutet geht langsam
wieder ein.

In dem Beispiel ging es um Dinge, die 2002 mal nützlich waren, 
aber im Jahre 2022 schon längst total unnützer Krempel sind -- 
außer für Antiquitätensammler. 

PS: Ich hab noch schnell gegoogelt, ob schon irgendein
"Umsonstladen Debian" oder ob wenigstens irgendein
"Umsonstladen Linux" anbietet:

Wozu ? Man kann alles aus dem Internet downloaden bzw beliebig
kopieren.

1. Nicht jeder hat einen Flatrate-Zugang. Eine komplette CD mit
   ISDN herunterzuladen dauert 23 Stunden. Debian besteht jedoch
   aus 14 CDs. Das alles downzuloaden kostet Unsummen.

2. Nicht jeder hat einen CD-Brenner. 

3. Daß im Internet irgendjemand CD-Images zum Download anbietet,
   bedeutet, daß dieser jemand kräftig draufzahlt. Als ISP weißt
   du ja sicher, was Traffic kostet.

4. Daß Unis und ISPs Debian mirrorn und es somit downloadbar
   machen, heißt nicht, daß dies auf jede Art freien Contents
   zutrifft. Z.B. dürfte es schwierig sein, eine stark veraltete
   Version noch online zu finden. Freie Musik ist ebenfalls
   nicht zuverlässig online zu finden.

5. Bücher in Papierform haben den Vorteil, daß sie nicht den
   Bildschirm blockieren (es sei denn, man hat zu viele, aber
   dann kann man sie ja verschenken.). Außerdem sind E-Books auf
   einer in ein Towergehäuse eingebauten Festplatte nicht sehr
   transportabel. (Beide Nachteile entfallen jedoch bei einem
   Laptop mit Xinerama-Display ;o) Aber sowas wird sicher viel
   schneller geklaut als ein olles Papierbuch.)

cu,
Thomas
 }:o{#
________________________________
Web-Site: http://www.oekonux.de/
Organisation: projekt oekonux.de


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