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Re: Debian-CDs im Umsonstladen (was: [ox] Umsonstladen in FR)



On Thu, Nov 21, 2002 at 05:12:34AM [PHONE NUMBER REMOVED], Thomas Uwe Gruettmueller wrote:

<snip>
Gut wäre auch ein internetbasiertes Register (ähnlich wie bei 
Schmendriks Verleih-System), welche freibauplanigen Produkte 
gerade an welchem Ort verfügbar sind. (Das wäre dann quasi ein 
Umsonst-Onlineshop ;o) ).

Was spricht gegen CDRW-Drives und regelmaessiges Mirroring ?
foo:/ # man 1 rsync

<snip>
Was mir an den oben aufgeführten Produktions-Varianten nicht 
gefällt, ist der darin enthaltene Rückschritt von der 
industriellen Herstellung zur Handarbeit.

Der Rueckschritt liegt eher darin, dass man beliebig (ver)teilbare
Informationen auf materielle Datentraeger bringt und sich dann
ueber deren Verteilung und Reproduktion Gedanken macht.
Kann man sich denn nicht vor Ort fix ein paar Images runterziehen ?
Solche Trivialitaeten sind ja eigentlich garnicht der Rede wert.

 * Kann das obige Modell vielleicht den Preis einer industriell
   gepreßten CD unter den eines CD-Rohlings drücken?
Wohl kaum. Der Aufwand ringsrum rechtfertig das nicht.

 * Was ist mit werbefinanzierten CDs? (z.B. Debian-CDs mit dem
   Reklameaufdruck irgendeiner Zeitung) Können diese unterhalb
   des Rohlingpreises angeboten werden?
Klar, wenn sich Sponsoren finden.

 * Die Rohmaterialien (Papier, Buchdeckel(?), CD-Rohlinge,
   CD-Hüllen etc.) werden weiterhin industriell gefertigt.
   Vielleicht ist das ja noch ausbaufähig.
Wie willst Du das anders machen ? 

Ein Punkt an der Umsonstladengeschichte, der mir noch nicht klar 
ist, ist der der Rekommerzialisierung. So wäre es z.B. möglich, 
daß sich jemand alle Debian-CDs im Umsonstladen abholt und dann 
eine Straßenecke weiter für 5 Euro pro Stück verkauft. Der Preis 
wäre nur dadurch zu erklären, daß es in dem Moment keine CDs 
umsonst gibt. Welche Möglichkeiten gibt es, das zu verhindern, 
und soll es überhaupt verhindert werden? Einige Szenarien:

Da haben wir das Problem mit dem fehlenden Wertausgleich.
So ein Umsonstladen verschenkt die Waren und setzt darauf, dass
andere auch genug schenken. Solche Systeme koennen von einzelnen
sehr schnell zugrunde gerichtet werden.
Ausserdem geht es am typischen menschlichen Verhalten in
groesseren Gruppen vorbei.

<snip>
Einige Kuriositäten werden später vielleicht auch für Sammler 
interessant, z.B. von Selbstdruckern seltsam gebundene oder von 
Verlagen hergestellte Bücher aus dem Jahre 2002, und auf 
Auktionen teuer verhökert. Die Auswirkungen sind mir noch nicht 
ganz klar. Ich vermute, es gibt keine. Diese Form des Kommerzes 
ist also vermutlich weder nützlich noch schädlich (sondern 
einfach nur unnütz und unschädlich).
Ich denke schon, dass es dem Umsonstladen schaedlich sein wird.
Wenn man nicht wirklich die Ideale Gruppenkonstellation hat, 
wird der Umsonstladen schnell ausgebeutet geht langsam wieder ein.
In den letzten Jahren war ich in genuegend Vereinen taetig, um 
zu sehen, wie schnell ein Ungleichgewicht aus Geben und Nehmen
entsteht, wenn man nicht die richtigen Regelungen getroffen hat.

PS: Ich hab noch schnell gegoogelt, ob schon irgendein 
"Umsonstladen Debian" oder ob wenigstens irgendein "Umsonstladen 
Linux" anbietet: 
Wozu ? Man kann alles aus dem Internet downloaden bzw beliebig kopieren. 
Da koennte man ja auch Leitungswasser im Laden anbieten ;-)

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