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Re: [ox] Freie Software und Umsonstläden,war: bildet NutzerInnen....



Hallo Liste,

Franz schrieb am 30. November:

In seligen Anfangszeiten von oekonux hat Sabine Nuß von der Prokla
immer die Position vertreten, daß diese indirekte Einbindung in
kapitalistische Verwertungsstrukturen, weil sie ja auch neue
Profitmöglichkeiten schafft (Service, Systemintegration, Hardware)
in keinem gravierenden Widerspruch zur kapitalistischen Produktion stehe,
lediglich zur Organisationsweise eines bestimmten Geschäftszweiges.

Zur Organisationsweise eines bestimmten Geschäftszweiges?
Das verstehe ich nicht so ganz, wie Du meinst, wie ich das meine ... :-)
Ist aber vielleicht nicht so wichtig. Ersteres ist wichtiger ("in keinem
gravierenden
Widerspruch zur kapitalistischen Produktion stehe"), darauf kam es mir immer
an.

(ich hoffe ich interpretiere sie richtig). Leider hört man von den
"Anti-Keimformtheoretikern" zuletzt recht wenig.

Ja, richtig. In der Liste bin ich nicht mehr aktiv, weil ich thematisch einen

kleinen Ausflug mache. Auch sind jetzt so viel neue, seit der Konferenz
viele Stimmen dazu gekommen, da fehlt mir ein wenig die Zeit und Muße, den
Anschluss zu finden.
Passiv bin ich nach wie vor interessiert und überfliege - wenn auch nicht
mehr jeden Themenstrang - mit.

Dennoch waren die "Anti-Keimformtheoretiker" nicht ganz untätig auf dem
Gebiet der Freien Software.
Wir waren im Sommer in Californien und haben Interviews in zwei Unternehmen
geführt, die
versuchen, mit Freier Software Geld zu verdienen, bzw. deren Geschäftsmodell
auf Freier Software beruht.
Eines davon dürfte einigen von euch bekannt sein, da ist Brian Behlendorf
Chef von S'janzem. Ich fand das
ziemlich kompliziert mit deren Modell und ich kann auch nicht
prognostizieren, ob sie damit Erfolg (unternehmerischen) haben werden. Ich
fand es allerdings sehr interessant, wie ein kapitalistisches
Unternehmen weltweit hochmotivierte freiwillige Programmierer in ihren
Produktionsprozess integriert.

Falls jemand mehr wissen möchte: Ich habe einen kleinen Aufsatz darüber
verfasst, der im Dezember in der Zeitschrift "Argument"
(http://www.argument.de) erscheinen wird (ich bin nicht sicher, wie die das
mit Offenen Quellen bei ihren Texten halten, aber bei kleinen, linken
Zeitschriften, die immer mit einem Bein im Aus stehen, sollte man da ein Auge
zudrücken, oder? Hm.).

Soviel zum Wirken der Anti-Keimformtheoretiker.

Lieben Gruss
Sabine













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