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Re: AW: AW: [ox] effiziente wirtschaft



Stefan Meretz wrote:

Wie w"are es mit 'Uniformisierung' ?


Ja, auch ok. klingt aber mir ein wenig nach einem Subjekt, einem Uniformisierer, der dahinter steht. IMHO handelt es sich aber um einen subjektlosen, objektiven und eben objektivierenden Prozess, der "alles gleich macht". Da kommen natürlich auch die Gedanken wie Gleichheit und Freiheit her - was ja nix schlechtes ist.

nenne es wie Du willst, ich sehe nur eben nicht wie Du von 'objektiv'
auf 'alles gleich' kommst. Das ist (hoffe ich) alles andere als sprachliche
Haarspalterei. Ich vermute vielmehr, dahinter versteckt sich noch mehr...


was hat Determinismus mit (Nicht-)kritisierbarkeit zu tun ?


Ich schrieb, dass der objektive gesellschaftlche Prozess (mit der gleichmachenden, abstraktifizierenden Verwertungslogik im Zentrum) solche Gedankenformen, wie wir sie als Wissenschaftsmodell der Naturwissenschaften kennen, erzeugt. Gäbe es einen deterministischen Zusammenhang: objektiver Gesellschaftsprozess => Gedankenformen, dann wären wir alle in der Tat verloren. Da dem offensichtlich nicht so ist (hier also btw. Naturwissenschaft nicht funktioniert), ist eine kritische Distanz möglich.

na dann sollten wir mal untersuchen, was 'innen' und was 'aussen' da nun
bedeuten. Ich betrachte mich als Teil des Ganzen, und meine kritische
Distanz (zu Teilen, nicht zu dem Ganzen !) damit auch.

Um's noch mal ein bischen klarer zu machen: ich denke (objektive) Erkenntnis
muss nicht von Aussen kommen. Sonst w"aren wir in der Tat verloren ;-)

Die Kritik ihrerseits kann wiederum "nur" aus dem gesellschaftlichen Vorrat der Gedankenformen schöpfen. Insofern sind die Oekonux-Gedanken objektiv Teil des gesellschaftlich Denk-Möglichen. Damit sei angedeutet,

genau. Hoch lebe die Dialektik ! :-)

dass es wissenschaftliche Begriffe gibt, die anders konstituiert werden (müssen) als durch Messbarkeit, Determinierbarkeit, Wiederholbarkeit etc.

Hier hast Du mich abgeh"angt.

Wenn du Wissenschaftliches genau zu diesem Thema (aber nicht nur) lesen möchtest, empfehle ich: Moishe Postone: Zeit, Arbeit und gesellschaftliche Herrschaft, Verlag Ca Ira, 2003 (leider nicht online)

Danke f"ur den Tip !

Gruss (und gute Nacht :-),

		Stefan (S)



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