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Re: [ox] Re: Umsonstladen



On Tue, Nov 26, 2002 at 01:21:05PM [PHONE NUMBER REMOVED], Holger Weiss wrote:

<snip>
Naja. Angebot und Nachfrage erklaeren natuerlich Abweichungen vom
Aequivalenzprinzip. Aber wie kommt der Preis zustande, wenn Angebot und
Nachfrage ausgeglichen sind? Einfachstes Beispiel: Es gibt _einen_
Anbieter von _einem_ Tisch, fuer den es genau _einen_ Nachfrager gibt.
So leicht laesst sich das nicht vereinfachen. Es haengt z.b. auch 
massgeblich vom jeweiligen Bedarfsdruck der beiden Marktteilnehmer ab,
also wie noetig o. dringend der Tisch oder das Geld gebraucht wird.
Natuerlich spielen auch psychologische Faktoren, Ueberzeugungskunst, 
Verhandlungsgeschick, eine wesentliche Rolle.

Ist es dann reiner Zufall, auf was fuer einen Preis die sich einigen,
oder haben die nicht irgendeinen Massstab, an dem sie sich orientieren?
Ohne einen solchen Massstab koennte man wohl kaum davon sprechen, dass
ihr Tausch auf _Aequivalenz_ beruht, also darauf, dass auf beiden Seiten
"gleich viel" ist.
Aequivalenz ist vielleicht wohl nicht der richtige Begriff.
Kompromiss waere da passender.
Aber nach einer gewissen Zeit wird sich unter den Marktteilnehmern 
sicherlich aus den staendigen Kompromissen eine gewisse kollektive 
Wertvorstellung entwickeln, auf deren Basis man von Aequivalenz 
sprechen kann.

<snip>
Problematisch sind allerdings grosse Kapitalagglomerationen (zb Konzerne),
die den Markt verzerren. Dagegen muss man immer wieder vorgehen.

An sich verzerren die nicht den Markt. _Monopolisten_ koennen
Monopolpreise nehmen, nicht grosse Konzerne an sich. Volkswagen ist z.B.
ein Konzern, aber kein Monopolist.
Jedes Staubkorn verzerrt die Raumzeit. Genauso ist es auch am Markt.
Wer besonders gross ist, verzerrt auch stark. Da spielen Faktoren, wie
Bekanntheit, Medienwirksamkeit, usw eine wichtige Rolle.

Aber es gibt da noch anderen Effekt: 
Grosse Unternehmen koennen einerseits in groesseren Mengen gebuendelt 
einkaufen und somit ihre Einkaufspreise nach unten druecken, andererseits
enormen Druck auf ihre Abnehmer ausueben. Ausserdem decken sie oft groessere 
Strecken in den Produktionsstrecken ab und verfuegen ueber groessere 
Kapitalreserven als die kleinen. Somit koennen sie z.b. mit Dumpingpreisen 
kleinere Mitbewerber zielgerichtet ausschalten und somit den Markt 
stueckweise in Besitz nehmen. (So in etwa ist M$ gross geworden)

<snip>
Jein. Vermutlich liegen die _Wurzeln_ tatsaechlich irgendwo vor 10.000
Jahren, aber das Aequivalenzprinzip -- das Wertgesetz -- hat sich erst
mit dem Kapitalismus gesellschaftlich durchgesetzt. Weder der Sklave
noch der Leibeigene tauschen ihr Produkt.
Sklaverei und Aequivalenztausch schliessen sich nicht generell aus,
Sklaven sind halt keine Marktteilnehmer. Und Leibeigene haben ihren
eigenen, abgeschlossenen Markt ...

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