Re: Re: [ox] in Kürze
- From: Holger Weiss <lists jhweiss.de>
- Date: Wed, 10 Sep 2003 11:52:10 +0200
* Casimir Purzelbaum <quasi utopix.net> [2003-09-10 10:57]:
Ref.: «Re: [ox] in Kürze»
Holger Weiss (2003-09-09, 23:16:42 +0200, KW 37/2003)
> * alfred morhammer <a.mor gmx.at> [2003-09-09 22:03]:
>> was allerdings schon in einem widerspruch zur subsistenz steht
>> sind die systematische ausbeutung von dingen aller art bis zu
>> ihrer erschöpfung. [...]
>
> [...] Dem Inhalt nach koennen wir heute denselben Gebrauchswert mit
> weniger Aufwand herstellen als gestern...
Ich glaube, alfred hat zu Recht darauf hingewiesen, daß dies nur den
Aufwand an Arbeitskraft betrifft: der Kapitalismus setzt aus sich
heraus dem *materiellen Aufwand* (einschl. Energieaufwand) kaum
Grenzen: noch nie steckte so viel Material und Energie in einem
einzigen Zahnstocher wie heute.
Jein, auch dies wird erstmal klar durch die Kosten begrenzt. Rohstoffe
und Zwischenprodukte kosten Geld. Als Kapitalist will ich daher sehr
wohl immer meinen "Material- und Energieverbrauch" minimieren. In
letzter Instanz entstehen die Kosten aber nur deshalb, weil die
Gewinnung von Rohstoffen und die Produktion von Produktionsmitteln
Arbeit erfordert. Daher hast Du Recht, dass Rationalisierung sich
letztlich immer nur auf Arbeit bezieht (moeglichst wenig _Arbeit_ fuer
moeglichst viel Produkt). Was natuerlich in keiner Weise systematisch
eingerechnet wird, ist die Tatsache, dass es nur eine endliche Menge von
bestimmten Rohstoffen gibt[*].
Das ist in meinen Augen schon eine "inhaltliche" Folge der
kapitalistischen Organisations-"Form" des Wirtschaftens, oder?
So formuliert bin ich damit voellig einverstanden :-) Inhaltliche
_Folge_ der _Form_. Das wollte ich doch gerade sagen.
Holger
[*] "Die kapitalistische Produktion entwickelt daher nur die Technik und
Kombination des gesellschaftlichen Produktionsprozesses, indem sie
zugleich die Springquellen alles Reichtums untergraebt: die Erde
und den Arbeiter." (Marx, Kapital Band I) ;-)
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