Re: [ox] Freiwirtschaft (war: interessantes Interwiev)
- From: Michael Hoennig <michael hostsharing.net>
- Date: Tue, 8 Jun 2004 07:52:21 +0200
Hallo Jürgen,
der Kern der Anhäufung von (Geld-) Reichtum, den du da beschreibst,
sind leistungslose Einkommen! Nämlich aus Boden, Zins und
Verwertungsrechten. Genau das ist es, was die Freiwirtschaft knackt.
Wirklich?
Muss ich mal genauer nachlesen was mit Freiwirtschaft gemeint ist.
ja, kann ich nur empfehlen.
Ich glaube aber im Moment noch nicht dran, da (wie ich schon in einer
vorigen Mails sagte) das Problem nicht an den Gütern festzumachen ist,
sondern am Menschen.
Der Mensch kann sich aber im jetztigen Zwangssystem nicht befreien. Nicht
ohne sich aus materiellem Reichtum mehr oder weniger komplett
zurückzuziehen. Und selbst dann wird er die negetiven Folgend des Systems,
in Form von Umweltveschmutzung und Krieg, zu spühren bekommen. Die
Freiwirtschaft würde diese Freiräume überhaupt erst schaffen.
Dadurch, dass Gruppen/Familien gebildet werden und
der Mensch ein soziales Wesen ist, wird sich ein sog. aristokratisches
Netzwerk einstellen und darin erfolgt automatisch eine Anhäufung von
Macht, Geld, oder was auch immer. Es ist also ein grundlegendes Prinzip
dieses Netzwerkes.
Das funktioniert aber nur wenn leistungslose Einkommen möglich sind! Und
die gäbe es in der Freiwirtschaft nicht mehr, ok - außer in Zeiten des
Aufbaus. Würde also die Freiwirtschaft gleich nach dem dritten Weltkrieg
aufgebaut, dann würde es für eine Weile auch wieder leistungslose
Einkommen geben (wenn es überhaupt noch menschliches Leben gibt). Da
könnte man aber schnell gegensteuern.
Wenn die Freiwirtschaft da dagegen steuern kann, könnte es
funktionieren. Wenn nichts dagegen getan wird und die freie
Marktwirtschaft freien Lauf hat, dann werden Reiche immer reicher.
Ein Kernproblem dabei sind jedenfalls Zinsen. Ohne Zinsen wäre es
einfacher auch in einer Marktwirtschaft das Gleichgewicht herzustellen.
Eben! Davon rede ich ja die ganze Zeit.
Alles Gute wünscht
Michael
--
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