Re: [ox] Freiwirtschaft (war: interessantes Interwiev)
- From: Michael Hoennig <michael hostsharing.net>
- Date: Tue, 8 Jun 2004 07:56:25 +0200
Hallo Jürgen,
Habe mich nun zu Freiwirtschaft schlauer gemacht.
Ich finde es ist eine gute Idee. Damit bekommt man Bewegung in das
System und Investitionen müssen getätigt werden.
Zumindest funktioniert das dann beim Geld.
Aber das löst noch nicht alles.
das ist ein Knackpunkt! Natürlich löst die Freiwirtschaft nicht alle
Probleme. Aber sie bietet die Basis, die anderen Probleme zu lösen. Oft
wird die Freiwirtschaft leider verworfen, weil sie nicht ALLE Probleme
löst, inkl. Windows und Atombomben sicher zu machen.
Bei der Freiwirtschaft werden die Transaktionen ja angekurbelt, so dass
eine Häufung verhindert werden soll.
Aber:
Bouchard und Mezard stellten jedoch fest, dass dieser
Ausgleichseffekt nie die Überhand gewinnt, da die zufallsgesteuerten
Profite auf Investitionen einen Prozess nach dem Muster "Die Reichen
werden immer reicher" anheizen, der schwerer wiegt.
Die Freiwirtschaft kurbelt Transaktionen nicht an sondern verstetigt sie,
damit wird die Geldmenge steuerbar und Inflation vermeidbar. Auch gibt es
eben keine leistungslosen Einkommen mehr, und damit ist dein Teufelskreis
der Anhäufung sozusagen mit Sand geschmiet, statt mit Öl, wie im
Kapitalismus.
[die Reichen...] indem sie ihrem Profit
nicht nur in den Sparstrumpf stecken, sondern...
Und jetzt kommt's:
...ihn wieder anlegen. Die Kombination von Zins und Zinseszins
scheint selbst in einer Welt, in der alle "gleich" sind und nur
völlig vom Zufall bestimmte Profite (oder auch Verluste) auf ihr
angelegtes Kapital erhalten, zu einer Konzentration des Reichtums
führen.
Das Übel sind also die Zinsen!
Genau das hat Gesell erkannt und gerade Zinsen sind im der Freiwirtschaft
nicht verboten (was sich immer umgehen lässt) sondern unmöglich.
Alles Gute wünscht
Michael
--
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